US-Politiker: Elon Musk ist "zu mächtig und zu rücksichtslos"
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Der Unternehmer und aktuell reichste Mensch der Welt Elon Musk mischt sich zunehmend in geopolitische Angelegenheiten ein. So ließ er mit einem umstrittenen “Friedensplan” für den Ukraine-Konflikt aufhorchen, der sogar die Aufmerksamkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf sich zog.
Auch für den China-Taiwan-Konflikt hat Musk eine Lösung parat, man solle doch einfach eine spezielle Verwaltungszone (vergleichbar mit Hongkong) schaffen, ließ er in einem Interview mit der Financial Times wissen. Unabhängig davon traf er zuvor Spitzen der Weltpolitik, wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin oder das brasilianische Staatsoberhaupt Jair Bolsonaro.
Mit Aussagen in Richtung US-Politik war Musk oft wenig zimperlich. Präsident Joe Biden nannte er eine “feuchte Sockenpuppe” und Senatorin Elizabeth Warren erinnere ihn an “die wütende Mutter meines Freundes”.
“Glaubt, er sei Geschenk an die Menschheit”
Das alles stößt im Weißen Haus auf wenig Gegenliebe, wie eine Quelle nun gegenüber der Washington Post angab. Der oder die Insider*in nennt ihn „Elon, the Everywhere“ und sagt: “Er glaubt, dass er ein solches Geschenk an die Menschheit sei, dass er sich an keine Regeln halten müsse, er wisse alles am besten”.
Musk unterhält einige Partnerschaften mit Regierungsorganisationen, wie der NASA. Sein Unternehmen SpaceX führt Weltraumflüge in dessen Auftrag durch. Sein Einfluss betrifft somit auch Themen der nationalen Sicherheit. Einige Regierungsstellen sagen gegenüber der Post, dass Musk aber mittlerweile als "zu mächtig und zu rücksichtslos" angesehen wird.
Jill Lepore, eine Harvard-Historikerin, die einen Podcast über Musk moderierte, sagt gegenüber der Post: “Er sieht sich selbst über dem Präsidenten“.
Stellungnahme von Musk
Musk selbst wollte zu dem Artikel keine direkte Stellungnahme abgeben, erklärte aber, dass er die Mission habe, “die Zukunft der Menschheit zu verbessern”. Sein Plan für die Ukraine könne einen Atomkrieg abwenden und sein Vorschlag zu Taiwan könne gefährliche Spannungen lindern.
Ein Mitglied des Kongresses erklärte gegenüber der Post, dass man früher mit Musk meistens übereingestimmt habe. Mittlerweile sei das aber nicht immer so und die Quelle ergänzt: “Eines ist klar: Musk glaubt, dass er es am besten weiß, und er wird tun, was er will. Das kann gut oder schlecht sein“.
Historikerin Lepore sagt: „Wir sollten uns Sorgen machen, aber nicht, weil sein Einfluss zwangsweise bösartig sei, sondern weil er zwangsweise riesigen Einfluss haben wird.“
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