Europäische Konferenz zur digitalen Arbeit
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Wandel kann gestaltet werden. Diesen Prozess aktiv im Sinne der Menschen zu formen, gehört zu den ureigensten Aufgaben der Arbeiterkammer. Die Konferenz „Digital Works For People“, organisiert vom The Innovation In Politics Institute, die am 22. Oktober in Wien stattfand, stellt den Startschuss einer Digitalisierungsoffensive dar, für welche die Arbeiterkammer in den kommenden fünf Jahren 150 Millionen Euro in die Hand nehmen möchte, um sicherzustellen, dass auch Arbeitnehmer von den Veränderungen profitieren.
„Der digitale Wandel kann und soll nicht aufgehalten werden, aber er ist keine Naturgewalt, sondern kann gestaltet werden. Für die AK ist es ist von großer Bedeutung, dass dieser Wandel sozial gerecht und wirtschaftlich sinnvoll genutzt wird“, sagte AK Präsidentin Renate Anderl anlässlich der Eröffnung der Europäischen Konferenz zu Arbeit in der digitalen Welt „Digital works for people“. Im Vordergrund stehen Fragen wie etwa: Wie kann mit Digitalisierung die Weiterbildung im Betrieb verbessert werden? Wie kann mit Digitalisierung die Mitbestimmung und Zusammenarbeit verbessert werden? Oder auch, wie können mit Digitalisierung die Qualität der Arbeit und der Arbeitsabläufe verbessert werden? Auf diese Fragen sollen möglichst konkrete Antworten gefunden werden.
Von Beispielen lernen
Gute Ansätze, errungene Fortschritte und brauchbare Lösungen für konkrete Probleme sind vielerorts bereits vorhanden. Die Teilnehmer der Konferenz stammen überwiegend aus der Europäischen Union. Mit Meret Meier (Schweiz) und Michael Alden Peck (USA) waren aber auch Länder von außerhalb vertreten. Nach einer Vorstellung internationaler Best-Practice-Beispiele wurde in Panels und Runden Tischen darüber diskutiert, ob und wie sich diese Ansätze auf andere Unternehmen und Länder umlegen lassen.
„Auf der Konferenz haben wir die besten Projekte kennen gelernt: Initiativen von Betriebsrätinnen und Betriebsräten, aus der Gewerkschaftsbewegung, von Arbeitnehmern und Unternehmern“, erläutert Edward Strasser, Gründer des Innovation in Politics Institute. Erfahrungen aus diesen Projekten sollen als Inspiration dienen, mit einem Projektfonds wird die AK ab 2019 ähnliche Ideen unterstützen.
Aus Österreich wurde etwa der „Digitale ASC-Kundenprofi“ der ASFINAG vorgestellt, ein internes Ausbildungsprogramm fürs Kundenmanagement. In diesem werden Mitarbeitern der Infrastrukturgesellschaft in zehn Trainingsmodulen die unterschiedlichsten Facetten der Digitalisierung nahegebracht. Mit Kursen zu Themen wie Chatbots oder Costumer Journey wird Wissen weitergegeben, aber auch gemeinsam an der Kundenphilosophie gearbeitet. xStarters ist ein Programm des Volkswagen Konzerns, um junge Menschen für das Thema digitale soziale Innovationen zu begeistern.
Das Programm besteht aus drei Komponenten: Workshops, einem Blog mit Social- Media-Komponenten sowie einer Challenge, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, eigene Ideen zu entwickeln. „Die vorgestellten Projekte haben gezeigt, dass der technologische Wandel auch Chancen birgt, die im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer genutzt werden können“, betont Renate Anderl.
Hier erfahren Sie mehr über den AK Projektfonds 4.0