Der Standort von Berühmtheiten soll überwacht worden sein
Der Standort von Berühmtheiten soll überwacht worden sein
© Invision for Parkwood Entertainment/Daniela Vesco

Fahrtendienst

Uber-Mitarbeiter spionierten Beyoncé aus

"Gottes Ansicht" ("Gods View") nennt sich eine Funktion in den internen Computersystemen von Uber, die allen Angestellten offen steht, wenn man den Aussagen von Ex-Mitarbeitern des Fahrtendienstes glaubt. Angestellte hätten sich damit aus Spaß einen Überblick über die Bewegungen von verflossenen Partnern oder Berühmtheiten wie Beyoncé verschafft, meint etwa Ward Spangenberg, der in der Sicherheitsabteilung des Unternehmens arbeitete und die Praktik nun laut dem Online-Portal Reveal scharf kritisiert.

Spangenbergs Behauptung wird von einem anderen ehemaligen Uber-Angestellten, Michael Sierchio, bestätigt: "Als ich bei der Firma war, konntest du deine Ex stalken oder Fahrten jedes Kunden unter der fadenscheinigsten Begründung nachsehen. Niemand musste sein Einverständnis dazu geben." Neben den zurückgelegten Routen von Kunden und Fahrern waren auch persönliche Angaben wie Sozialversicherungsnummern im "Gods View" einsehbar. In einer Stellungnahme behauptet Uber strikte Richtlinien und Zugriffskontrollen anzuwenden. Von Zugriffskontrollen kann laut den Ex-Angestellten allerdings kaum die Rede sein.

Illegales Löschen

Wie Spangenberg, Sierchio und andere Ex-Mitarbeiter berichten, herrschte bei Uber lange Zeit die Einstellung, das Unternehmen auf Kosten der Sicherheit von Kundendaten wachsen zu lassen. "Wir sind kein Sicherheitsunternehmen", bekamen diejenigen zu hören, die auf allzu lockere Praktiken hinwiesen. Spangenberg wirft Uber außerdem vor, Daten gelöscht oder zurückgehalten zu haben, die das Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen speichern hätte müssen. Bei Hausdurchsuchungen von Ermittlern seien Computer aus der Ferne verschlüsselt worden, um einen Zugriff durch Behörden zu verhindern.

"Die einzige Information, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie bei Uber sicher war, waren Kreditkarteninformationen", meint Spangenberg. "Weil die wird nicht bei Uber gespeichert." Vor zwei Tagen erst schaffte es Uber aus harmloseren Gründen in die Medien. Mitarbeitern und Fahrgästen wurde offenbar Flirten im Fahrzeug und sexueller Kontakt verboten.

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