Fahrplaninfos der Wiener Linien ab sofort auf Google Maps
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"Um unser Service-Angebot für WienerInnen, aber auch für Wien-BesucherInnen weiter zu verbessern, stellen die Wiener Linien ihre Daten nun auch im "Google-Format" GTFS zur Verfügung. Damit ist das Navigieren durch den öffentlichen Verkehr nun noch einfacher", schreiben die Wiener Linien auf ihrer Homepage. Damit können Routen durch Wien ab sofort auch über Google-Maps geplant werden.
Grund für das lange Nicht-Integrieren der Fahrpläne war, dass Google für das Einbinden der Daten ein eigenes Format benötigt. Die Wiener Linien wollten die Daten in dem Format aber nicht ohne weiteres zur Verfügung stellen. Der Ball liege bei Google, sagte ein Sprecher der Wiener Linien 2013 zur futurezone: "Als jemand, der Geld damit verdienen möchte, muss man diese Kosten selbst tragen."
Keine Echtzeitdaten
Bei den übertragenen Daten handelt es sich um Fahrplan- und nicht um Echtzeitdaten. Das bedeutet, dass kurzfristige Störungen und Fahrplanänderungen nicht angezeigt werden.
Ob künftig auch Echtzeitdaten an Google übertragen werden, sei aktuell noch offen. Der finanzielle Aufwand dafür sei laut Wiener-Linien-Sprecherin Johanna Griesmayr deutlich höher als das zur Verfügung stellen der Fahrpläne.
Bislang nur ÖBB-Daten
Wer bislang nach Öffi-Routen in Wien gesucht hat, dem wurden lediglich Verbindungen angezeigt, die von der ÖBB betrieben werden. Dazu zählen etwa Züge, S-Bahnen und Regionalbusse. Besonders für Touristen war dies oft verwirrend. In einem Großteil der anderen europäischen Hauptstädten sind U-Bahnen und Co bereits seit längerem in Google einsehbar.
In Wien konnte man die Wiener-Linien-Daten bereits einmal über Google Maps abrufen, nämlich während der Fußball-Europameisterschaft 2008, die unter anderem in der österreichischen Hauptstadt ausgetragen wurde. Dabei handelte es sich aber lediglich um einen Pilotversuch.
Kosten unbekannt
„Wir haben uns im Interesse unserer Fahrgäste nach Gesprächen mit Google dazu entschieden, die Daten freizugeben“, so Griesmayr gegenüber der futurezone. Wie viel die Konvertierung in das "Google-Format" GTFS gekostet hat, könne man allerdings nicht sagen.
„Uns ging es einfach darum, die Fahrgastinfos zu verbessern und das Angebot noch breiter zu machen“, so Griesmayr. Von Fahrgastseite sei der Wunsch nach Wiener Linien weniger über den offiziellen Kundendienst, sondern vor allem über Twitter spürbar gewesen sein. In Zukunft sollen die Daten auch in Apple Maps integriert werden, entsprechende Gespräche seinen laut einem Tweet der Wiener Linien bereits am Laufen.
Alternative Apps
Neben Google Maps stehen den Fahrgästen nach wie vor noch zahlreiche alternative Routen-Apps zur Verfügung. Dazu zählt etwa die offiziellen Wiener-Linien-Apps qando und dessen Nachfolger Wien Mobil.
Von einem Drittanbieter kommt etwa die App Wegfinder, die die Öffis in ganz Österreich integriert hat. Auch die Fahrplanauskunft Öffi hat öffentliche Verkehrsmittel in mehreren Ländern integriert.
Wer in anderen österreichischen Hauptstädten unterwegs ist, ist nach wie vor auf Drittanbieter-Apps angewiesen. Google zeigt dort nach wie vor lediglich ÖBB-Verbindungen an.
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