Googeln in der Pandemie: Wonach wir gesucht haben
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Vor knapp einem Jahr - am 25. Februar 2020 - wurden in Österreich die ersten Fälle des neu aufgetretenen Coronavirus SARS-CoV-2 registriert. Seitdem hat das Virus Österreich und die ganze Welt im Griff. Das spiegelte sich auch auf die Google-Suche wider, wie Google-Datenanalyst Simon Rogers erklärt. “Corona ist über all dem gehangen, wonach wir suchen”, so Rogers.
Erstmals in der Geschichte von Google war es auch so, dass der beliebteste Suchbegriff “Wetter” bei den weltweiten Suchanfragen von “Coronavirus” abgelöst wurde. Auch in Österreich war das so, zumindest beim Beginn der Corona-Phase und des ersten Lockdowns im März. Im späteren Verlauf des Jahres hat man sich hierzulande wieder mehr für das Wetter interessiert. Global dauerte es bis Ende Mai, bis “Weather” wieder auf den Spitzenplatz vorgedrungen ist.
Insgesamt war das Interesse an Corona bei den Google-Suchen hierzulande überproportional groß. So liegt Österreich relativ gesehen beim Anteil der "Coronavirus"-Suchanfragen im Vergleich zu anderen Begriffen weltweit auf dem dritten Platz, nach Nepal und Deutschland.
Fragen der Österreicher
Die Top-7-Fragen zu Corona in Österreich waren im vergangenen Jahr laut Google:
- Wie viele Corona-Fälle sind es in Österreich?
- Wie lange dauert Corona?
- Wie lange ist Corona ansteckend?
- Was kostet ein Corona-Test?
- Wie lange dauert ein Corona-Test?
- Was ist Coronavirus?
- Ab wann ist Corona ansteckend?
Frage nach dem Ende
Bemerkenswert waren auch laut Rogers die globale Entwicklungen der Suchanfragen. Während zu Beginn der Pandemie im März vor allem Suchen wie "Was ist Coronavirus" oder "Wie lang dauert Coronavirus" dominierten, setzte sich bis Ende des Jahres “Wann wird Coronavirus enden” durch.
Auch der Lockdown war in den Suchanfragen deutlich erkennbar, wie Rogers erklärt. Zu den meistgesuchten Begriffen zählten global etwa "Binge-watching", "Jogginghosen", "Wie trifft man Menschen" und “Streiche für Eltern”.
Auch das Selbermachen war weltweit ein Trend, der klar aus den Suchanfragen ersichtlich ist. An erster Stelle stand global die Frage, wie man sich eine Maske selbst macht. An zweiter Stelle, wie man Handdesinfektionsmittel herstellt und an dritter Stelle, wie man Dalgona Coffee (eine Kaffeespezialität aus Macau) macht. Erst danach folgte das hierzulande beliebte Sauerteigbrot und Pizza.
Die negativen Auswirkungen der Pandemie auf das Leben vieler Menschen habe sich im gesamten Jahr 2020 in den Google-Suchanfragen widergespiegelt, wie Rogers erklärt. So wurden etwa die Begriffe "Hunger", "Arbeitslosigkeit", "Mietnachlass" oder "Essensausgabe" auf der ganzen Welt so oft gesucht, wie noch nie.
Wie kommen die Daten zustande
Google nennt seit jeher keine absoluten Zahlen bei den Suchanfragen. Stattdessen werden die Daten immer relativ zum gesamten Suchvolumen an diesem Zeitpunkt dargestellt. Das bedeutet man sieht immer, welchen Anteil an allen Suchen ein bestimmter Begriff zu einem bestimmten Zeitpunkt eingenommen hat. So lassen sich aber immerhin verschiedene Begriffe gut miteinander vergleichen.
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