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Autonomes Fahren

Google: Elf Unfälle mit selbstfahrenden Autos

Wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtet, waren Googles selbstfahrende Autos seit 2009, als der Internetkonzern mit ersten Tests begann, in elf Unfälle verwickelt. Verletzungen gab es dabei keine, wie Google klarstellte. Vier der Unfälle ereigneten sich seit September, als Google die Bewilligung erhielt, seine selbstfahrenden Autos auf kalifornischen Straßen zu testen. Bei zwei der Unfälle fuhren die Fahrzeuge autonom.

Auffahrunfälle

Keines der selbstfahrenden Autos habe die Unfälle verursacht, so der Leiter des Testprogramms Chris Urmson. In den meisten Fällen sei es zu Auffahrunfällen gekommen, hauptsächlich an Ampeln. „Wenn man lange genug Zeit auf der Straße verbringt, werden Unfälle passieren - ob man in einem normalen Auto sitzt oder in einem selbstfahrenden Auto“, erklärte der Google-Projektchef. Urmson nannte Beispiele, in denen die Elektronik der Google-Autos Unfälle verhindern konnte, etwa als ein Radfahrer den Weg kreuzte oder ein anderes Auto aus zweiter Reihe abbog.

In einem Fall erkannten die Sensoren frühzeitig, dass dem Google-Fahrzeug im Dunkeln gleich zwei Geisterfahrer entgegenkamen. Insgesamt seien Kreuzungen besonders gefährlich. Die Google-Wagen seien so programmiert, dass sie zur Sicherheit noch kurz warteten, wenn die Ampel grün wird, erläuterte der Manager.

2,7 Millionen Testkilometer

Insgesamt absolvierten die aus 20 Autos bestehende autonome Google-Fahrzeugflotte in den vergangenen sechs Jahren mehr als 2,7 Millionen Testkilometer, rund 1,6 Millionen davon im autonomen Betrieb. Google baute seine Elektronik bisher vor allem in Fahrzeuge anderer Hersteller wie Toyota ein, inzwischen entwickelte der Konzern aber auch einen eigenen kleinen elektrischen Zweisitzer für den Stadtverkehr. Google will bei diesen Autos die Kontrolle komplett dem Computer überlassen und auf typische Steuer-Elemente wie Lenkrad oder Pedale verzichten.

Veröffentlichung von Unfallberichten gefordert

Die Verbraucherorganisation Consumer Watchdog forderte unterdessen Google auf, Berichte über die Unfälle mit selbstfahrenden Autos zu veröffentlichen, sodass sich die Verbraucher selbst ein Urteil bilden können. Es sei „unglaublich“: Google wolle seine Roboterautos ohne Lenkrad, Brems- oder Gaspedal anbieten, so dass keinerlei Möglichkeit bestehe, im Notfall die Kontrolle zu übernehmen.

Google hatte seine selbstfahrenden Fahrzeuge im Herbst 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Autohersteller haben seitdem ebenfalls diverse Fortschritte in ihren eigenen Projekten präsentiert. So zeigte Daimler erst vor wenigen Tagen einen autonom fahrenden Lastwagen. Experten rechnen damit, dass die autonom fahrenden Wagen zum Jahr 2020 regulär im Straßenverkehr auftauchen. Bis dahin müssten aber noch diverse rechtliche Fragen wie Haftung geklärt werden.

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