Ist Google-Maps der Vorbote, dass Smartphone-Betriebssysteme künftig auch in Autos den Ton angeben?
Ist Google-Maps der Vorbote, dass Smartphone-Betriebssysteme künftig auch in Autos den Ton angeben?
© Audi

Connected Car

Google und Apple wollen ins Auto

Eigentlich ist es kein Geheimnis mehr, dass Smartphone- bzw. Betriebssystem-Hersteller in das Auto vordringen wollen – egal ob mit iOS, Android oder BlackBerry QNX. Das Ziel von Apple, Google und RIM ist, auch auf vier Rädern eine bedeutende Rolle zu spielen. Schon jetzt gibt es Kooperationen zwischen den Betriebssystem-Lieferanten und den Auto-Herstellern, aber bis dato beschränkt sich die Zusammenarbeit darauf, dass die Smartphones in das Infotainment-System eingebunden und angesteuert werden können. Ein Auto-Betriebssystem auf Basis von Android oder iOS gibt es noch nicht.

Google Maps/Android Audi

Autohersteller blocken ab

„Das wird es auch nicht so schnell geben“, sagt AT&S-Experte Dietmar Drofenik. „Das werden die Autohersteller so lange wie nur möglich in den eigenen Händen behalten, da sie dann eine ihrer Kernkompetenzen verlieren.“ Ein Auto auf Android-Basis würde nämlich bedeuten, dass der Betriebssystem-Hersteller vorgibt, wie die Systeme zu funktionieren haben. Da Software mächtiger ist als Hardware, würden die Autohersteller schnell die Kontrolle verlieren. Einzig Tesla hat sich vorerst auf ein Betriebssystem festgelegt, nämlich auf das offene Linux-System. Ob sich Tesla auch für andere Lieferanten öffnet, ist nicht unmöglich. Ein definitives Nein gibt es jedenfalls nicht.

Die Angst vor Google

Dennoch ist die Angst vor Google & Co. groß. Vor drei Wochen gab es im Cisco-Hauptquartier in San Jose eine Besprechung, zu der Cisco-CEO John Chambers Autohersteller und Hightech-Unternehmen geladen hatte, um mit ihnen das Thema M2M (Machine-to-Machine) zu besprechen. „Was uns auffiel ist, dass die Hersteller die größte Angst vor Google haben und es verhindern wollen, dass Google mit Android auch im Auto zu mächtig wird“, schildert ein Firmenchef, der bei dieser Sitzung dabei war, der futurezone. Der Smartphone-Markt ist fest in der Hand der Betriebssystem-Lieferanten, wie man am Beispiel Nokia sieht. Nokias veraltetes Betriebssystem Symbian hat letztlich zum Ende der Marktdominanz geführt.

LTE im Auto

Tesla

Dass Mobilfunk und Auto technologisch zusammenwachsen, zeigt auch eine andere Entwicklung, nämlich LTE (Long Term Evolution). Der Mobilfunkstandard, den die neuesten Smartphones beherrschen und der schnelles Internet bzw. schnelle Datenübertragungsraten garantiert, wird sukzessive auch in den neuesten Auto-Modellen an Bord sein. Im 2013 konnte man den ersten Audi S3 Sportback mit LTE Audi Connect ordern, das vor allem dem raschen Datenaustausch und hier wiederum dem Bord-Entertainment (rascheres Streamen von Musik und Video) sowie der Navigation (Google Earth) und Verkehrsinfos in Echtzeit zugute kommt. Wie beeindruckend LTE an Bord funktioniert, zeigt Tesla bei seinen S-Modellen in den USA – dort kooperiert man mit dem US-Betreiber AT&T und liefert via LTE Live-Musik-Streaming, Navigation und auch YouTube ins Auto.

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