
VW und Gotion verbindet eine strategische Partnerschaft zur Batterieherstellung (Symbolbild).
VW-Partner Gotion startet Produktion von Festkörperbatterien
Der chinesische Batteriehersteller Gotion hat vergangenes Wochenende bekanntgegeben, dass die erste Pilot-Anlage zur Herstellung von Festkörperbatterien ihren Betrieb aufgenommen hat. Jährlich sollen dort vorerst Akkus mit einer Kapazität von 200 Megawattstunden produziert werden. Erste dort produzierte Batterien wurden bereits in E-Autos verbaut und auf der Straße getestet.
„Gemstone“ („Edelstein“), wie das Akku-Modell heißt, wurde 2024 erstmals vorgestellt und erreichte damals eine Energiedichte von 350 Wh/kg. Mittlerweile konnte die Zellkapazität der Batterie um 150 Prozent erhöht werden und die Ionenleitfähigkeit um 60 Prozent, erklärt Gotion in einer Aussendung. Was das allerdings für die Gesamtkapazität, Ladegeschwindigkeit und Lebensdauer der Batterie bedeutet, ist nicht klar.
Sicherheitstests bestanden
Weitere Details zur Leistung der neuen Batterie sind nicht bekannt. Relevante Sicherheitstests, etwa Quetschen oder die Prüfung thermischer Stabilität, habe das Modell bestanden.
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Anders als Lithium-Ionen-Batterien enthalten Festkörperbatterien keine flüssigen Elektrolyte, die leicht entflammbar sind. Diese Eigenschaft und ihre vergleichsweise hohe Energiedichte macht Festkörperbatterien zu besonders vielversprechenden Komponenten für E-Autos.
Start der Serienproduktion unklar
Ursprünglich war die Produktion in kleinen Stückzahlen erst für 2027 geplant, 2030 sollte die Serienproduktion starten. Ab wann „Gemstone“ tatsächlich in großer Serie gefertigt wird, hat Gotion nicht mitgeteilt.
Auch andere Akteure der E-Auto-Branche beschäftigen sich mit der Batterietechnologie: Der chinesische E-Auto-Hersteller BYD will ab 2027 kleinere Serien von Feststoffbatterien fertigen, wie Electrive berichtet. Mercedes will das erste Fahrzeug mit Feststoffbatterie noch vor 2030 ausliefern.
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Kooperation mit Volkswagen
Gotion zählt zu den weltweit größten Herstellern von E-Auto-Batterien. Im ersten Quartal 2025 erreichte das Unternehmen einen globalen Marktanteil von 3,5 Prozent. Es vereint nach eigenen Angaben von der Rohstoffgewinnung über Herstellung bis zum Recycling den kompletten Lebenszyklus einer Batterie unter einem Dach.
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Der Volkswagen-Konzern beteiligte sich 2020 mit etwa 1,1 Milliarden Euro an Gotion und wurde mit 26 Prozent größter Aktionär beim chinesischen Batteriehersteller. Die beiden Unternehmen wollen am deutschen VW-Standort Salzgitter eine Batteriezellenproduktionsanlage errichten.
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