Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt wird verschrottet - vor Jungfernfahrt
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Für je 9.500 Personen sollten die beiden Kreuzfahrtschiffe „Global Dream I & II“ Platz haben. Kein Kreuzer erreichte, gemessen an der Anzahl der Passagier*innen, je diese Größe. Auch die Attraktionen sollten Rekorde brechen: Sie hätten über die größten Kinosäle auf einem Schiff und die längsten Achterbahnen auf hoher See verfügen sollen.
Global Dream II wird allerdings nie durchs Meer schippern. Denn am Anfang des Jahres kam es zur Insolvenz des malaiischen Kreuzfahrtunternehmen Lim Kok Thay und der dahinterstehenden Unternehmensgruppe, wie Welt berichtet.
Die Corona-Krise hatte beiden Unternehmen stark zugesetzt. Seither versucht der Insolvenzverwalter einen Käufer für die beiden Schiffe ausfindig zu machen, die in Werften im Norden Deutschlands liegen.
Ende von Global I offen
Global Dream I ist so gut wie fertig. Bei seinem Schwesterkreuzer ist bislang allerdings nur der Rumpf fertiggestellt. Daher habe sich der Insolvenzverwalter entschlossen, es als Schrott weiter zu verkaufen. „Die Komponenten und der Teilrumpf von Global Dream II stehen zum Verkauf“, sagt der Verwalter. Mit Komponenten ist jene Ausrüstung gemeint, die sich zum Bau des Schiffs auf dem Werftgelände befinden.
„Eine Versteigerung der Global Dream I ist nicht beschlossen worden“, so der Verwalter weiter. Das erste Modell ist bereits zu 80 Prozent fertiggestellt und steht damit weiterhin zur Gänze zum Verkauf. Wie der NDR berichtet, sei der einzige Bieter für das Kreuzfahrtschiff der Superlative allerdings vor Kurzem abgesprungen.
Schrotten bringt mehr Profit
Vor allem aufgrund der Einrichtung lassen sich die beiden Schiffe nur schwer verkaufen, wie NTV berichtet. Sie seien speziell auf die Bedürfnisse asiatischer Kund*innen zugeschnitten und nicht auf europäische oder amerikanische, was Abnehmer*innen abschrecke. Hinzu kommt, dass Global Dream II bei den aktuellen Rohstoffpreisen als Schrott mehr wert sein dürfte als im Ganzen.
Der Platz, den die beiden Kreuzfahrtschiffe in den norddeutschen Werften belegen, ist ebenfalls begehrt. Denn in Zukunft will das Unternehmen Thyssenkrupp hier U-Boote bauen. Die deutsche Marine möchte in einer der beiden Werften ihre Schiffe warten. Vor der Übergabe muss der Insolvenzverwalter die beiden Werften allerdings räumen.
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