Homöopath schwärzt Wissenschaftler wegen Amazon-Paket an
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Eine Anschuldigung des "Homöopathie-Arztes" Thomas Quak gegen futurezone-Kolumnist Florian Aigner sorgt aktuell auf Twitter für Aufregung. Hintergrund ist ein Foto, das Quak am Dienstag gepostet hat. In diesem beschuldigt er den Wissenschaftler, ihm dessen Buch "Der Zufall, das Universum und du" ungefragt geschickt zu haben. Es zeigt das Buch inklusive einer Grußbotschaft, die der Amazon-Sendung beigelegt war.
Verräterische Karte
Aufmerksamen Twitter-Usern fiel allerdings schnell auf, dass die beigelegte Karte mit einem „Gruß von Thomas Quak“ versehen war. Sie werteten dies als Beweis, dass das Buch nicht wie behauptet von Aigner versendet worden ist, sondern von Quak selbst, und warfen diesem eine Inszenierung vor.
Quak selbst hat bislang nicht auf diese Vorwürfe reagiert. Nutzer, die nach einer Erklärung für seinen eigenen Namen auf der Grußkarte fragen, werden geblockt. Der ursprüngliche Tweet, in welchem er Aigner direkt beschuldig, ist in der Zwischenzeit allerdings gelöscht. Screenshots davon kursieren aber weiterhin. In einem neuen Tweet schreibt er nur mehr von einem "Buch von Florian Aigner“, das ihm anonym zugesendet wurde.
Aigner dementiert
„Ich kann dazu eigentlich gar nicht viel erzählen, außer dass alles extrem skurril ist“, erklärt Florian Aigner auf Nachfrage der futurezone. Er habe diesen Herrn bis zu dem am Dienstag abgesetzten Tweet überhaupt nicht gekannt. „Wer ihm mein Buch geschickt hat oder ob er es sich vielleicht sogar selber geschickt hat, weiß ich nicht. Ich war es jedenfalls nicht. Ich wüsste auch nicht, warum ich das machen sollte. Bis gestern wusste ich ja nicht einmal, dass es diese Person gibt“, sagt Aigner.
Entgegen des Vorwurfs habe er auch kein Interesse daran, Menschen zu missionieren, die an Homöopathie glauben. „Das Thema interessiert mich persönlich nicht mehr so sehr, da dazu bereits alles gesagt wurde, was es zu sagen gibt.“ Aigner beschäftigt sich in seinen Wissenschaftskolumnen oft pointiert mit Themen, die eher der Esoterik und wissenschaftlich höchst umstrittenen Methoden zuzuordnen sind.
Manuell editieren
Wer dem Arzt das Buch gesendet hat, ist unklar. Tatsächlich können derartige Grußbotschaften bei Amazon manuell editiert werden. Standardmäßig ist allerdings der Name des Versenders voreingestellt. Ein Beweis dafür, dass Quak sich das Buch selbst geschickt hat, ist das natürlich nicht.
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Quak selbst beschreibt sich in seiner Twitter-Bio als „Arzt für Homöopathie“ sowie als „Fachbuchautor, Weiterbilder und Forscher“. Er hat in der Causa laut eigenen Angaben in der Sache auch Anzeige bei der Polizei wegen Stalking erstattet.
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