High-Tech-Standorte

Intel entwickelt erstmals in Österreich

Der weltgrößte Chiphersteller Intel ist durch die Übernahme der Mobilfunk-Technik von Infineon nun erstmals in Österreich mit einem High-Tech-Entwicklungsstandort vertreten. Die Intel Mobile Communications (IMC) mit Sitz in Neubiberg bei München hat in Linz 150 Mitarbeiter und in Villach 15 von Infineon übernommen und "an Intel angedockt", sagte Hermann Eul, bisher Infineon-Vorstand und nun Präsident von Intel Mobilfunk, im Gespräch mit der APA. Mit dem Closing Ende Jänner seien nun innerhalb von fünf Monaten 3.500 Mitarbeiter von Infineon zum US-Konzern gewechselt.

Kooperation mit Universitäten
Mit den in Villach entwickelten Halbleitertechnologien und den in Linz projektierten Hochfrequenzschaltungen will Intel in der nächsten Generation der Mobilfunktechnologie (LTE) durchstarten. Für die ständig steigenden Datenübertragungsraten werde Intel die Chips der nächsten Generation für Tablets und Notebooks entwickeln, so Eul. In Österreich werde hier eng mit Universitäten, insbesondere mit der Universität Linz, kooperiert.

"In der Spitzenliga" mitspielen
In Deutschland sind 1.600 Mitarbeiter von Infineon zu Intel gewandert, weitere Standorte sind in China, Indien, Singapur, Südkorea und Nordamerika. Die Kundschaft im Mobilfunk-Bereich sei großteils in Asien und Nordamerika angesiedelt, einziger verbliebener nennenswerter Mobilfunkhersteller in Europa sei Nokia. Mit der in Deutschland und Österreich entwickelten High-Tech-Technologie könne man "in der Spitzenliga" mitspielen.

Infineon konzentriert sich nach dem Verkauf auf die verbliebenen Sparten Automotive, Industrie und Sicherheitschips. IMC wird die Zahlen künftig nicht extra berichten, sondern im Rahmen des Gesamtkonzerns Intel Bericht legen. Die Amerikaner bezahlten 1,4 Mrd. Dollar (1 Mrd. Euro) für die Sparte. Nach den letzten offiziellen von Infineon präsentierten Zahlen erzielte die Sparte im September-Quartal 450 Mio. Euro Umsatz.

(APA)

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare