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Kamera in Router versteckt: Airbnb-Superhost verhaftet

Ein chinesischer Airbnb-Superhost wurde verhaftet, nachdem ein Gast eine versteckte Überwachungskamera entdeckt hatte. Das berichtet die Tageszeitung Beijing Youth Daily. Demnach ereignete sich der Vorfall vergangenen Mittwoch. Die Frau, die lediglich unter ihrem Usernamen Yunfei bekannt ist, mietete eine Wohnung für drei Nächte in der Hafenstadt Qingdao.

Doch die Frau, die sich beruflich mit IT-Sicherheit beschäftigt, schöpfte bereits bei ihrer Ankunft Verdacht. „Ich habe einen Bewegungssensor am Eingang der Wohnung und zwei in den beiden Schlafzimmern gefunden. Das ist ungewöhnlich, denn die Wohnung bietet eigentlich keine Smart-Home-Funktionen“, so Yunfei gegenüber der chinesischen Tageszeitung. Sie deckte die Sticker ab und begab sich an üblichen Verstecken, wie Rauchmelder und Fernseher, auf die Suche nach Überwachungskameras.

Rasch fiel ihr der WLAN-Router auf, der im Schlafzimmer stand und mehr LED-Lampen als Netzwerk-Ports besaß. Sie stellte nach kurzer Google-Recherche fest, dass das Modell üblicherweise eine LED-Lampe weniger hat und entschloss sich, den verdächtigen Router zu öffnen. Darin fand sie eine Überwachungskamera, die in der zusätzlichen Öffnung für die LED-Lampe versteckt wurde. Die Kamera zeichnete offenbar nur auf, sobald der Bewegungssensor ausgelöst wurde, die Aufnahmen landeten auf einer Speicherkarte.

„Ich habe sofort die Polizei gerufen, nachdem ich die Speicherkarte entdeckt habe“, so Yunfei, die die Wohnung verließ, nachdem die Polizei die Beweismittel abholte. Laut der Beijing Youth Daily wurde der Mann festgenommen und zu 20 Tagen Haft verurteilt. Airbnb entfernte den Mann, der aufgrund seines „Superhost“-Status wohl besonders viele Gäste hatte, und seine Inserate von der Webseite. Die Plattform entschuldigte sich zudem schriftlich bei der Frau und erstattete ihr die Übernachtungskosten von 1700 Yuan (rund 223 Euro).

Immer wieder Überwachungskameras entdeckt

Dabei handelt es sich um keinen Einzelfall. Immer wieder berichten Airbnb-Gäste über versteckte Überwachungskameras, die sie in ihren angemieteten Zimmern, Wohnungen oder Häusern entdecken. Das verstößt einerseits gegen Gesetze, die versteckte Überwachung verbieten, aber auch gegen Airbnbs Regeln, wonach Gäste ausdrücklich auf vorhandene Überwachungsgeräte hingewiesen werden müssen, auch wenn es nur ein Babyfon ist.

Überwachungskameras sind oftmals dermaßen klein, dass sie selbst bei genauerem Hinsehen nur schwer entdeckt werden können. Es lohnt sich jedoch, paranoid zu bleiben und nach Unregelmäßigkeiten zu suchen. Airbnb-Nutzer haben Überwachungskameras beispielsweise in Radioweckern und Rauchmeldern entdeckt. Manchmal finden sich auch Überwachungsgeräte in Schubladen und Schränken.

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