Kind entführt: VW trackte Auto erst, nachdem Abo abgeschlossen wurde
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Beamt*innen der Polizei von Lake County im US-Bundesstaat Illinois seien von VW daran gehindert worden, ein gestohlenes Auto mit einem entführten 2-jährigen Buben zu verfolgen. Schuld daran war der sogenannte Car-Net-Dienst von Volkswagen, der den Zugriff auf das Ortungssystem verweigerte. Mit dem Dienst können VW-Besitzer*innen aus der Ferne ihr Fahrzeug tracken.
Der Grund: Das Abonnement war abgelaufen. „Bei der Suche nach dem gestohlenen Fahrzeug und dem bedrohten Kind riefen die Kriminalbeamten sofort Volkswagen Car-Net an, um das Fahrzeug aufzuspüren“, informiert die Polizei auf Facebook.
Keine Ortung von Zahlung
Dabei sei es zu einer Verzögerung gekommen. Der Dienst würde das Fahrzeug nicht orten, bis die Zahlung von 150 Dollar für die Reaktivierung des Dienstes erfolgt. Laut der Chicago Sun-Times war die Probezeit von Car-Net abgelaufen.
Laut Christopher Covelli, stellvertretender Leiter der Polizei von von Lake County, wurden dem oder der VW-Vertreter*in die „äußerst dringenden Umstände“ zwar erklärt, die Person beharrte dennoch auf die Unternehmenspolitik. „Der Beamte musste sich eine Kreditkartennummer besorgen und dann den Vertreter zurückrufen, um die 150 Dollar zu zahlen. Erst danach gab der Vertreter den GPS-Standort des Fahrzeugs an“, so Covelli.
Informationen von VW wertlos
In der Zwischenzeit wurde das Fahrzeug mit dem Kind im Inneren auf andere Weise lokalisiert. „Ungefähr 30 Minuten waren vergangen. Mittlerweile hatten wir das 2-jährige Kind und das Fahrzeug bereits lokalisiert, bevor VW uns die Informationen zur Verfügung gestellt hatte. Sie war also zu diesem Zeitpunkt wertlos“, so der Beamte.
Kurz nach dem Diebstahl des Wagens rief ein*e Augenzeug*in den Notruf an - das Fahrzeug konnte kurze Zeit später ausfindig gemacht werden. Das Kind blieb unverletzt. Die Täter*innen sind auf der Flucht.
Schwerer Verstoß
Volkswagen hat einen schwerwiegenden Verstoß gegen seinen Prozess zur Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden in diesem Fall eingeräumt. Dem Autobauer zufolge werde der Car-Net-Dienst von einem Drittanbieter betreut. Man werde die Situation mit den beteiligten Parteien besprechen, heißt es.
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