U.S. President Trump attends a MAHA Commission event, at the White House
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“Mount Everest der Korruption”: Kritik an Trumps Krypto-Dinner

Donald Trump veranstaltete ein exklusives Dinner für seine Top-Investoren, die seinen Memecoin unterstützt haben. Das Memecoin-Dinner wurde als die "exklusivste Einladung der Welt" angekündigt. Das sorgt für Kritik. Vor allem Demokraten, Ethik-Experten und auch einige Republikaner sehen darin ein beunruhigendes Beispiel für bezahlte Politik

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Trump und die Kryptowährung 

Donald Trump hat Kryptowährungen für sich entdeckt. Das war aber nicht immer so. Denn einst bezeichnete er die Anlageform als Scam. "I don't like it because it's another currency competing against the dollar”, sagte er im Jahr 2021 gegenüber Fox Business, wie die BBC damals berichtet hat. 

Heute bezeichnet sich Trump “Krypto-Präsident". Die nach ihm benannte Kryptowährung "$TRUMP" ließ der Republikaner kurz vor seinem Amtsantritt auflegen. Im Zusammenhang damit sorgten die Branchen-Verbindungen der Trump Organization, die von den Söhnen des Präsidenten geführt wird, für Diskussionen.

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Über das Dinner 

Das Treffen fand in Trumps Golfclub in Virginia statt. Dazu waren mehr als 200 Investoren eingeladen. Eine Voraussetzung für die Einladung war, dass die Anleger innerhalb von zweieinhalb Wochen erhebliche Mengen von Trump-Tokens erwerben. Sie werden dort wie bei einem Wettbewerb in einer Rangliste aufgelistet. 

Gemeinsam haben sie Trump Memecoin im Wert von 148 Millionen Dollar gekauft. Damit haben sie Millionen an Handelsgebühren für die Familie Trump, die den Großteil der Tokens kontrolliert, generiert, wie Politico berichtet.  

Das sorgte für Kritik, denn damit könne man sich den Zugang zum Präsidenten praktisch kaufen. Senator Jeff Merkley aus Oregon drückte das so aus: "Das ist der Mount Everest der amerikanischen Korruption".

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Die Gäste

Unter den Gästen war beispielsweise auch ein Krypto-Milliardär, der zuvor von der “Securities and Exchange Commission” verklagt wurde. Der prominente Krypto-Mogul Justin Sun ist übrigens jener Kryptoinvestor, der 2024 eine Banane um 6,2 Millionen Dollar kaufte.  

Von der US-Börsenaufsicht wird er wegen Kursmanipulation und Schleichwerbung für seine Kryptowährung Tron verfolgt , berichtete die Presse damals. Die 25 Topkäufer der Kryptowährung sollten darüber hinaus mit einem privaten Empfang durch den Präsidenten vor dem Essen belohnt werden sowie mit einer "besonderen VIP-Tour". Zu diesen Investoren gehören auch Sun oder das in Singapur ansässige Start-up MemeCore

Demokraten für mehr Transparenz 

Kritiker werfen Trump vor, sein Präsidentenamt mit eigenen wirtschaftlichen Interessen zu vermengen. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt wies dahin gehende Kritik zurück und betonte, dass der Präsident in seiner Freizeit an dem Dinner teilnehme. "Es ist kein Abendessen des Weißen Hauses", es finde nicht dort statt, sagte sie.

Die Demokraten orten bei diesem Abendessen dennoch einen Interessenkonflikt und wollen dagegen vorgehen. Beispielsweise bereitet die Abgeordnete Maxine Waters einen Gesetzesentwurf vor, der es dem Präsidenten in Zukunft verbieten würde, Memecoins anzubieten. 

Prominente Senatoren wie Elizabeth Warren fordern, dass Trump die vollständige Liste der Teilnehmer des Abendessens veröffentlichen soll. Damit wolle man Transparenz schaffen. Denn es gibt Bedenken, dass eine ausländische Einflussnahme Auswirkungen auf die nationale Sicherheit habe. 

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