Linux-Schöpfer macht nach jahrelangen Schimpftiraden Pause
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Linus Torvalds, der Schöpfer des Linux-Kernels, zieht sich vorübergehend von der Entwicklung des alternativen Betriebssystems zurück. Das gab Torvalds am Sonntag in einer Nachricht auf der offiziellen Linux-Mailingliste bekannt. Als Grund führte er seine zahllosen Wutausbrüche und Beleidigungen an, die er in den vergangenen Jahren auf Mailinglisten und Veranstaltungen äußerte. 2012 nannte Torvalds bei einem Vortrag beispielsweise Nvidia „das schlimmste Unternehmen“, mit dem er jemals zusammengearbeitet hat und richtete dann den Mittelfinger in die Kamera. Intels Patch für die Sicherheitslücke nannte er „kompletten und vollwertigen Müll“, während er ein Update für den Netzwerk-Code des Linux-Kernels als „halbherzigen Mist im Hirn“.
„Meine gedankenlosen Angriffe in E-Mails waren unprofessionell und nicht notwendig. Besonders dann, wenn ich persönlich wurde“, schrieb Torvalds in der nun publizierten Entschuldigung. „Auf der Jagd nach einem besseren Patch hat das für mich Sinn gemacht. Ich weiß, dass das nicht in Ordnung war und es tut mir wirklich Leid.“
Torvalds war seit 1991 hauptverantwortlich für die Weiterentwicklung des Linux-Kernels und segnete jede Veränderung an diesem ab. Dieser ist ein essentieller Bestanteil zahlreicher Betriebssysteme, unter anderem von Android. Wer seine Rolle in seiner Abwesenheit übernehmen und wie lange diese dauern wird, ist derzeit unklar. Er lässt aber keinen Zweifel daran, dass er zurückkehren möchte.
„Das ist keine ‚Ich bin ausgebrannt, ich muss kurz mal weg‘-Pause. Es geht mir auch nicht darum, dass ich mich nicht mehr um Linux kümmern möchte. Genau das Gegenteil ist der Fall“, versichert Torvalds. „Ich möchte sehr gerne an diesem Projekt weiterarbeiten, von dem ich bereits seit drei Jahrzehnten ein Teil bin. Das ist eher wie damals, als ich mich von der Kernel-Entwicklung zurückgezogen habe, um ein kleines Tool namens git zu schreiben. Ich brauche eine Pause, damit ich mir Hilfe holen kann, um mein Verhalten zu ändern und um ein paar Probleme mit meinen Werkzeugen und Arbeitsabläufen zu beheben.“
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