Livestreams im Internet: Hunderte Hotelgäste wurden heimlich gefilmt
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In 42 Hotelzimmer in 30 verschiedenen Unterkünften in Südkorea wurden versteckte Kameras entdeckt. Die kleinen Kameras waren in den TV-Boxen, in Steckdosen oder in den Halterungen für den Haarfön versteckt.
Die Bilder, die die Kameras aufgezeichnet haben, wurden live ins Internet übertragen und auf einer Website zum Verkauf angeboten. Die Website, auf der die Livestreams aus den Hotelzimmern gezeigt wurden, hatte insgesamt 4000 Mitglieder. 97 davon bezahlten monatlich 45 Dollar, um Extra-Funktionen nutzen zu können. Laut Angaben der Polizei wurden die Livestreams aus den Hotelzimmern seit spätestens November 2018 online übertragen.
Problem mit Voyeur-Videos
Südkorea hat ein zunehmendes Problem mit Voyeur-Videos. Mitte vergangenen Jahres haben zehntausende Südkoreanerinnen gegen heimlich aufgenommene Videos protestiert, die oft auf Porno-Internetseiten landen. "Wir sind Menschen, keine sexuellen Objekte für deine kranke Fantasie", war damals bei Demonstrationen in Seoul auf den Plakaten der Frauen zu lesen.
Fast täglich werden in Südkorea Fälle bekannt von solchen Videos, wo Frauen in Schulen, öffentlichen Toiletten und Umkleideräumen zu sehen sind. Die Clips werden häufig auf Porno-Internetseiten oder in Chatrooms veröffentlicht; teilweise gelangen sie auch auf Webseiten, die Werbung für Prostitution und Glücksspiele machen.
Fälle stark steigend
2010 wurden etwa 1100 dieser Fälle bekannt - 2017 waren es bereits mehr als 6500. Die meisten Täter kamen mit einem Strafgeld oder Bewährungsstrafen davon. Unter ihnen waren Universitätsprofessoren, Pastoren, Ärzte, Lehrer, Polizisten und ein Richter.
Inzwischen müssen Smartphone-Hersteller in dem technisch hoch entwickelten Land dafür sorgen, dass ihre Geräte beim Fotografieren ein lautes Klick-Geräusch machen. Einige nutzen aber spezielle Apps, um das Geräusch auszuschalten oder verwenden Kameras in Brillengläsern, Feuerzeugen oder Uhren.
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