Mysterycore: Warum auf Spotify immer mehr Fake-Künstler auftauchen
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Betrüger versuchen offenbar, mit Fake-Künstlern auf Spotify Geld zu erbeuten. Das berichtet die BBC, die zumindest acht verdächtige Interpreten auf der Streaming-Plattform entdeckt hat. Die Interpreten tragen Namen wie Bergenulo Five, Dj Bruej oder Bratte Night und zählen mit ihren generischen Titeln tausende Streams. Einige tauchen sogar in den Top-Charts vieler Spotify-Nutzer auf, obwohl diese sich nicht daran erinnern können, sie jemals gehört zu haben.
Die betroffenen Nutzer dürften laut der BBC meist Hacks zum Opfer gefallen sein. Die Angreifer dürften sich dabei eine Facebook-Sicherheitslücke zunutze gemacht haben, die im Vorjahr entdeckt wurde. Diese ermöglicht es Dritten, über die „Anzeigen als“-Funktion Access-Token für einen fremden Account zu erstellen und sich ohne Eingabe eines Passwortes einzuloggen.
Da zahlreiche Spotify-Konten mit Facebook-Logins verknüpft sind, war im Zuge des Hacks auch der Streaming-Dienst betroffen. Laut Facebook wurden alle Access-Token, die potenziell von der Sicherheitslücke betroffen waren, deaktiviert. Insgesamt soll das Problem 50 Millionen Facebook-Nutzer betroffen haben.
Spotify will dagegen vorgehen
Doch viele Hacker hatten bereits zuvor Spotify-Konten gekapert, zudem sind diese immer öfter das Ziel von Angreifern. Das Geschäft ist lukrativ: Mit 10.000 Streams verdient man knapp 100 US-Dollar. Spotify erlaubt erst seit September 2018, dass unabhängige Künstler ihre Musik direkt auf die Plattform hochladen. Das erleichtert den Angreifern die Arbeit ungemein. Mittlerweile tritt das Phänomen derart häufig auf, dass die Fake-Künstler schon ein eigenes Genre bekommen haben: Mysterycore.
Spotify wollte sich zu den von der BBC identifizierten Fake-Künstlern nicht äußern, diese verschwanden aber kurz nachdem man das Unternehmen über diese aufklärte. „Wir nehmen die Manipulation von Streaming-Aktivitäten auf unserer Plattform sehr ernst. Spotify hat mehrere Systeme eingerichtet, die das Streaming-Verhalten auf der Plattform überwachen und dem Dienst ermöglichen, derartige Aktivitäten zu erkennen, diese zu untersuchen und dagegen vorzugehen“, sagte das Unternehmen in einem Statement.
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