So soll Trojena aussehen

So soll Trojena, das Skigebiet im Wüstenstaat, schließlich aussehen

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NEOM: Riesiges Skigebiet in Saudi-Arabien nimmt Form an

Das futuristische Siedlungsprojekt NEOM in Saudi-Arabien soll aus 4 verschiedenen Städten bestehen. Eine davon soll ein – für einen Wüstenstaat eher ungewöhnlich – riesiges Skigebiet werden. 

Philip Gullet, der das Trojena-Projekt leitet, berichtete nun gegenüber dem englischsprachigen Al Arabiya von “signifikanten Fortschritten” beim Bau. Insgesamt 1,6 Millionen Kubikmeter Material wurden bereits abgetragen. Auch der Bau eines “Ski Village” im “Fun Cluster” mache große Fortschritte. 

Einen Widerspruch zu den klimatischen Bedingungen sieht Gullet nicht. Die Haupt-Skipiste von Trojena werde demnach auf 2.400 Metern Seehöhe entstehen. Die Temperaturen in den Wintermonaten würden dort zwischen -17 und 22 Grad Celsius liegen. Vereinzelt würde es sogar schneien, sagt Gullet.

Kunstschnee

Dennoch wird der überwiegende Teil der Skipisten in Trojena aus Kunstschnee bestehen. Immerhin wolle man den Strom dafür ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen. Das Wasser solle aus Entsalzungsanlagen kommen und wiederverwertet werden, wenn der Schnee schmilzt.

Ein weiteres Highlight von Trojena soll ein künstlicher See sein, der eine Reihe von Wassersportarten möglich machen wird. Das Angebot soll von einer Reihe an Hotels ergänzt werden. 7.000 Bewohner*innen und 700.000 jährliche Besucher*innen soll Trojena schlussendlich haben.

NEOM

NEOM wird neben Trojena aus den Regionen bzw. Städten Sindalah, Oxagon und The Line bestehen. Letzteres gilt als das spektakulärste der Projekte. Die Bandstadt soll 170 km lang und 500 Meter hoch sein. Bei einer Breite von nur 200 Metern soll sie Raum für 9 Millionen Menschen bieten. 

➤ Mehr lesen: The Line und mehr: Das sind die 4 futuristischen Städte von NEOM

Das Projekt stößt jedoch auch auf viel Kritik. Manche Expert*innen halten es für “unrealistisch” und für einen Marketing-Gag. Außerdem werden Saudi-Arabien bei der Planung Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. So sollen sich manche Bewohner*innen gegen den Abriss ihrer Häuser geweigert haben, der für den Bau nötig war. Gegen sie wurden lange Haftstrafen verhängt, bzw. wurde ihnen sogar mit der Todesstrafe gedroht.

Zukunft ohne Öl

Für Saudi-Arabien soll NEOM eine Zukunft einläuten, in der die Haupteinnahmequelle Erdöl zunehmend versiegt. „Letztlich soll die Stabilität des Königreichs Saudi-Arabien auch in Zukunft gesichert sein. Wenn kein Erdöl mehr produziert werden kann, muss man wissen, wie es weitergeht“, erklärte Rüdiger Lohlker, Orientalistik-Professor mit Schwerpunkt Arabische Welt an der Uni Wien in einem früheren Gespräch mit der futurezone. Ziel sei es unter anderem, die junge Elite im Land behalten. Sie erhält aktuell meist im Ausland eine gute Ausbildung.

➤ Mehr lesen: So realistisch ist das Mega-Projekt "The Line"

Saudi-Arabien wolle mit seinem Vorhaben nicht nur Dubai nacheifern, sondern es übertreffen und sich damit global als technikzentrierte Macht positionieren, erklärt er.

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