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© APA/AFP/SAUL LOEB

Anschuldigungen

Niedriger Lohn: Tesla-Arbeiter beklagt Arbeitsbedingungen

In einem Blogeintrag beschwert sich Jose Moran, der im Tesla-Werk in Fremont in Kalifornien die gefragten Elektroautos zusammenschraubt, über die dortigen Arbeitsbedingungen. Von den Arbeitern werden oft Überstunden verlangt, die Bezahlung sei schlecht und die Arbeitsplätze seien nicht ergonomisch ausgerichtet, so die Hauptkritikpunkte von Moran.

Ein Arbeiter, der Tesla-Autos zusammenbaut verdiene in der Stunde zwischen 17 und 21 Dollar, während der Durchschnittslohn von Arbeitern, die in Autowerken tätig sind, knapp über 25 Dollar die Stunde liege. Angesichts der hohen Lebenserhaltungskosten in der Bay-Area sei ein Auskommen mit dem Tesla-Lohn kaum möglich, schreibt Moran.

Viele im Krankenstand

Außerdem beschwert sich der Tesla-Mitarbeiter über die Bedingungen am Arbeitsplatz, der nicht auf die monotonen Tätigkeiten abgestimmt ist. Die schlechte Ergonomie des Arbeitsplatzes habe dazu geführt, dass zeitweise sechs von acht Arbeitern aufgrund arbeitsbedingter Verletzungen, im Krankenstand waren.

In dem Werk in Fremont arbeiten derzeit 5000 Arbeiter, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. In seinem Blogeintrag ruft Moran die Mitarbeiter dazu auf, sich der "United Auto Workers"-Gewerkschaft (UAW) anzuschließen.

"Bezahlten Hetze"

Ein Tesla-Sprecher sagte gegenüber ArsTechnica: "Es ist nicht das erste Mal, dass wir Ziel einer professionellen, gewerkschaftlichen Kampagne sind." Tesla-Gründer Elon Musk ging sogar einen Schritt weiter und wirft dem Mitarbeiter vor, von der UAW-Gewerkschaft für seinen Blogpost bezahlt zu werden.

Tesla vehicles are being assembled by robots at Tesla Motors Inc factory in Fremont, California, U.S. on July 25, 2016. REUTERS/Joseph White/File Photo GLOBAL BUSINESS WEEK AHEAD PACKAGE - SEARCH 'BUSINESS WEEK AHEAD 21 NOV' FOR ALL IMAGES

"Unser Ansicht nach wurde dieser Typ von der UAW bezahlt um einen Job bei Tesla anzunehmen, um anschließend für eine gewerkschaftliche Organisierung zu hetzen", so Musk gegenüber Gizmodo. "Ich finde diese Angriffe moralisch empörend. Tesla ist der letzte Autohersteller in Kalifornien, weil die Kosten so hoch sind", so Musk weiter. Darüber hinaus warf Musk der Gewerkschaft vor, die Firma, von der Tesla das Fremont-Werk übernommen hatte, in den Ruin getrieben zu haben.

"Entschuldigung fällig"

Die "United Auto Workers"-Gewerkschaft jedenfalls bestreitet vehement, Moran für seinen Blogpost bezahlt zu haben. "Wir können aber bestätigen, dass Mr Moran und andere Tesla-Arbeiter auf uns zu gegangen sind und wir werden sie mit offenen Armen empfangen", schreibt die UAW auf ihrer Homepage. Für Anschuldigungen von Elon Musk und Tesla erwartet die UAW darüber hinaus eine Entschuldigung

"Viele Leute haben mir die Hand geschüttelt und mir zu meinem Blogpost gratuliert. Endlich hat es jemand ausgesprochen", so Moran im Guardian.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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