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Nur ein Account: Twitter geht mit neuen Regeln gegen Bots vor

Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat tausende Accounts gesperrt, um zu prüfen ob diese von Social Bots gesteuert sein könnten. Das berichteten US-Medien am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Unternehmen. Die genaue Zahl der gesperrten Konten gab Twitter demnach nicht bekannt, bestätigte aber, dass derzeit vermehrt verdächtige Account-Aktivitäten geprüft würden.

Mehrere Nutzerkonten seien im Zuge dessen gesperrt und die Kontoinhaber aufgefordert worden, ihre Telefonnummern anzugeben. "Wenn ein Konto gesperrt wird und der Nutzer aufgefordert wird, eine Telefonnummer anzugeben, wird das Konto aus den Follower-Zählungen entfernt, bis eine Telefonnummer angegeben wird. Das ist Teil unserer fortlaufenden, umfassenden Bemühungen, Twitter für alle sicherer und gesünder zu machen", sagte einer Sprecherin der Firma.

Trump-Anhänger und bekannte konservative Persönlichkeiten fühlen sich offensichtlich besonders von der Maßnahme gegängelt und beklagten sich bei Twitter, dass ihre Follower-Zahlen gesunken seien. "Trump-Leute und Konservative haben generell das Gefühl, dass in den Sozialen Medien mit zweierlei Maß gemessen wird und fühlen sich durch diese Aktion bestätigt", zitierte die " Washington Post" Mike Cernovich. Twitter stand zuletzt im Zuge der Russlandermittlungen von Sonderermittler Robert Mueller wegen seiner Sicherheitsstandards in der Kritik.

Funktionen werden stark eingeschränkt

Mit der Maßnahme führt Twitter auch neue Regeln ein, die die Verbreitung von Bots deutlich eindämmen sollen. So ist es nun verboten, im kurzen Zeitraum auf mehreren Accounts die gleichen Inhalte zu verbreiten. Entsprechende Funktionen werden laut Twitter auch aus dem eigenen Tool Tweetdeck entfernt, mit dem ein Posting auf mehreren Accounts gleichzeitig geteilt werden kann. Tweetdeck soll künftig nur mehr mit einem Account gleichzeitig verwendet werden können. Anwendungen von Drittanbietern dürfen zudem künftig ebenfalls nicht über mehrere Accounts gleichzeitig Likes, Retweets oder Follows durchführen.

Die neuen Regeln müssen spätestens ab 23. März befolgt werden, andernfalls erhalte die App keinen Zugriff auf die Twitter-API mehr. Eine Ausnahme stellen jedoch Postings zu "Wetter, Notfällen oder anderen Ankündigungen, die die breite Öffentlichkeit betreffen" dar. Diese dürfen weiterhin auch auf mehreren Kanälen gleichzeitig publiziert werden.

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