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Digital Life

Österreicher verbrauchen 1,3 Millionen Gigabyte beim Roaming

Ein Jahr nach Beginn des Gratis-Datenroamings innerhalb der EU und den EWR-Staaten Liechtenstein, Norwegen und Island hat die Rundfunkbehörde RTR neue Zahlen zur Datennutzung veröffentlicht. Im ersten Quartal 2018 betrug das Plus im Vergleich zum Vorjahr 342 Prozent. Knapp 1,33 Millionen Gigabyte Daten wurden von Österreichern im EWR-Ausland geroamt.

Auch Roaming-Telefonieminuten und Roaming-SMS steigen. Im ersten Quartal wurden 148 Millionen Minuten telefoniert und 21 Millionen SMS verschickt. Gerade bei SMS fallen die Zuwächse weniger stark aus, in einigen Quartalen wie dem Sommerquartal 2017 kam es sogar erstmals zu einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die RTR erklärt sich dieses Phänomen durch die Möglichkeit der kostenlosen Internetnutzung und alternativer Messaging-Dienste wie WhatsApp und Facebook.

Roaming als Problem für virtuelle Mobilfunker

Mit Spannung wird nun das Urlauberquartal von Juli bis September erwartet, zumal sich die Roaming-Regelung mittlerweile flächendeckend durchgesprochen haben sollte. Vor allem kleinere Mobilfunker beklagen, dass die Regelung sie teuer zu stehen kommt. HoT-Chef Michael Krammer rechnete zuletzt vor, dass die Umsätze aus dem Roaming um 35 Prozent abgenommen hätten, während die Ausgaben um 163 Prozent stiegen.

Das sei darauf zurückzuführen, dass die von der EU-Verordnung vorgeschriebenen Einkaufspreise, um sich in Netzen im Ausland einzukaufen, weitaus höher als die nationalen Einkaufspreise in Österreich seien. Das vor allem Österreich-spezifische Problem führe zu einer Wettbewerbsverzerrung zu großen Telekomkonzernen, die durch ihre Präsenz in verschiedenen Ländern der EU besser aufgestellt seien und von ausländischen Betreibern ihrerseits Roaming-Entgelte bekommen.

Zuletzt wurde innerhalb der EU über eine weitere Senkung der Telefoniegebühren diskutiert. So fordert die EU-Kommission die Abschaffung der hohen Kosten, wenn Nutzer aus Österreich in ein EU-Land telefonieren. Die heimischen Telekom-Anbieter, aber auch Infrastruktur-Minister Norbert Hofer haben sich gegen den Vorstoß der EU ausgesprochen.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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