FRANCE-BELGIUM-EU-TELECOMMUNICATION-ROAMING
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HoT: EU-Roaming bringt kleinere Mobilfunker unter Druck

Seit die EU-Roamingverordnung Mitte vergangenen Jahres in Kraft getreten ist, haben Nutzer ihr Mobilfunkverhalten in Europa grundlegend verändert, wie eine Analyse des Mobilfunkanbieters HoT zeigt. Haben HoT-Nutzer vor 15. Juni 2017 im Durchschnitt 30 MB im EU-Ausland verbraucht, waren es im Frühjahr 2018 bereits 339 MB.

Die verbrauchten Gesprächsminuten haben sich verdoppelt, die Nutzung von SMS blieb weitgehend unverändert. "Das gesamte Verkehrsvolumen beim Datenverbrauch hat sich verzwanzigfacht", stellt HoT-Chef Michael Krammer bei einer Pressekonferenz fest.

Kleine Mobilfunker im Nachteil

Der Steigerung beim Roaming stehen sinkende Roamingeinnahmen gegenüber. So haben bei HoT die Umsätze aus dem Roaming um 35 Prozent abgenommen, während die Ausgaben für das Roaming um 163 Prozent zugenommen haben.

"Die EU-Verordnung regelt die Einkaufspreise, zu denen die nationalen Telekomanbieter im Ausland die Roamingpakete einkaufen. Diese liegen aber um den Faktor 4 bis 5 über den nationalen Einkaufspreisen", kritisiert Krammer. "Diese Regelung geht klar zu Lasten der kleine Betreiber." Zumal gerade diese Betreiber auf nationaler Ebene maßgebliche Treiber beim Wettbewerb seien. Dadurch komme es zu einer Verzerrung des Wettbewerbs zu Gunsten der großen Telekomkonzerne in Europa. Der HoT-Chef fordert, dass die regulierten Roaming-Einkaufspreise auf nationales Niveau abgesenkt werden.

Kaum Einnahmen für kleine Betreiber

Beim Roaming würde die virtuellen Anbieter (MVNO) gegen die großen Netzbetreiber nicht bestehen können, so Krammer. Denn die MVNO können keine Roamer im Netz haben und können daher daraus auch keine Einnahmen lukrieren.

"Ein MVNO kann für ausländische Nutzer kein Roaming anbieten, da es - nach aktuellem Stand - technisch gar nicht möglich ist." Klar im Vorteil seien große Netzbetreiber, die in möglichst vielen Ländern Mobilfunknetze betreiben.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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