Parler nun vollständig offline, Hacker griffen zuvor Daten ab
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Der besonders von Rechten genutzte US-Onlinedienst Parler ist am Montag vorerst abgeschaltet worden. Das Netzwerk war ab Mitternacht in der Nacht auf Montag nicht mehr zu erreichen. Der US-Internetriese Amazon hatte zuvor angekündigt, Parler nicht mehr hosten zu wollen.
Begründet wurde das damit, dass die dort verbreiteten Aufrufe zur Gewalt gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Amazon gab an, von den Bemühungen des Dienstes, das unterbinden zu wollen, nicht überzeugt sei. Der Onlinedienst kündigte daraufhin an, einen neuen technischen Anbieter zu suchen, was ihm offenbar noch nicht gelang.
Zuvor hatten bereits die Internetunternehmen Google und Apple Parler aus ihren App-Stores verbannt.
Daten abgegriffen
Bevor die Seite offline ging, gelang es Hackern noch eine große Menge an Daten von dem Dienst abzugreifen und zu archivieren. Darunter auch Postings, die zuvor eigentlich bereits gelöscht wurden. Auch wurden zahlreiche Videos kopiert, die den Standort des jeweiligen Nutzers enthalten, wie Gizmodo schreibt.
Das könnte besonders für die Behörden interessant sein, da sich auf der Plattform etliche Posts über die Ausschreitungen und den Sturm auf das US-Kapitol in Washington am Mittwoch befanden. Bei dem Hacker handelt es sich um einen Twitter-User mit dem Handle @donk_enby, der laut eigenen Angaben aus Wien ist.
Sammelbecken
Parler war im Jahr 2018 gestartet und war zunächst eine Heimat für Rechtsextremisten. Seitdem aber Netzwerke wie Facebook und Twitter aktiv gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, haben Plattformen wie Parler, Newsmax und Rumble massiven Zulauf bekommen. Unter anderem wichen Unterstützer Trumps, die dessen unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe glauben, auf die Plattformen aus.
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