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Piloten wegen Sicherheit von Boeings Dreamliner besorgt

Piloten äußerten sich besorgt über die Sicherheit von Boeings Vorzeigeflieger 787 Dreamliner, weil ein entscheidendes System zur Brandbekämpfung Potenzial für Fehlfunktionen aufweist, berichtet der „Guradian“. Zuvor hatte Boeing Fluglinien, die den B787 Dreamliner verwenden, davor gewarnt, dass der Schalter der bei Motorbränden den Feuerlöscher aktivieren soll, in einigen wenigen Fällen nicht funktioniert hat.

Der Schalter trennt auch die Zufuhr von Kraftstoff und der Hydraulikflüssigkeit, um die Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Boeing verweist in seiner Warnung an Fluglinien darauf, dass Langzeiterwärmung dazu führen könne, dass der Schalter in der verriegelten Position bleibt, sodass die Feuerlöscher nicht ausgelöst werden könnten.

Die US-Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) sprach kein Flugverbot für den B787 aus, räumte aber ein Risiko ein und wies Fluglinien an, den Schalter alle 30 Tage zu überprüfen.

„Gefahr für Passagiere und Besatzung“

Die vom „Guardian“ zitierten Piloten sprechen davon, dass die Sicherheit von Passagieren und Besatzung von dem fehleranfälligen Schalter gefährdet sei. Sollte auf einem transatlantischen Flug ein Feuer ausbrechen, müssten Flugzeuge mit dem defekten Schalter mehr als drei Stunden mit brennendem Flügel fliegen, bevor sie sicher landen könnten, sagte ein Pilot einer britischen Fluglinie der Zeitung.

Boeing verwies gegenüber dem „Guardian“ darauf, dass sich weniger als ein Prozent der Schalter als defekt erwiesen hätten und dass Fluglinien bei Inspektionen unterstützt würden. Die Gefahr von Motorbränden sei gering, in der Geschichte des 787 habe es bisher keinen einzigen gegeben.

Bereits in der Vergangenheit Probleme

Der Dreamliner ist seit 2011 bei Fluglinien in Betrieb. Das Langstreckenflugzeug setzt auf kraftstoffsparende Technologie und erzielt hohe Reichweiten. 2013 traten erstmals Probleme bei dem 200 Millionen Dollar teuren Flugzeug auf, als Batterien in Brand gerieten. Luftfahrtbehörden in den USA und Europa zogen das Langstreckenflugzeug damals vorübergehend aus dem Verkehr. 2017 musste der Hersteller Boeing die Qualitätskontrollen bei seinem Vorzeigeflieger verbessern, nachdem Metallspäne in elektrischen Leitungen gefunden wurden, die Brandgefahr verursachten.

Derzeit ist Boeing mit der Aufarbeitung der Krise um seinen modernisierten Mittelstreckenjet 737 Max beschäftigt, für den nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten ein weltweites Flugverbot gilt.

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