Rätsel um Kurz-Hype auf TikTok
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In den vergangenen Tagen wurde auf dem Social Network TikTok eine auffällige Vermehrung von Nutzerprofilen festgestellt, die Bundeskanzler Sebastian Kurz preisen und diverse Memes posten, in denen der Politiker auf unterschiedliche Weise in positivem Licht dargestellt wird. Ein Profil namens @themartinipolice verbreitet etwa Montagen, die wie Musikvideos wirken, in denen Kurz klarerweise der Protagonist ist. Gespickt wird dies mit Hashtags wie #viral oder #fyp, mit denen eine größtmögliche Verbreitung von Beiträgen angestrebt wird.
"thirsty nachm Basti"
Auch die Kommentare zu den Beiträgen rund um Kurz sind durchwegs von positiven Eindrücken geprägt. "Ich hab mich verliebt", heißt es da etwa, oder - etwas ambivalenter - "wir lieben unser stockholm syndrom". "Wer hätte gedacht, dass einmal ally thirsty nachn Basti werden", lautet die gute Frage einer weiteren Kommentatorin, welche die Webseite The Best Social Media fand.
Astroturfing oder nicht
Für die Journalistin Anja Melzer, die das Phänomen auf Twitter diskutiert, liegt die Vermutung nahe, dass die Flut von Postings zu Sebastian Kurz - manchmal auch einfach knapp als "Shorty" bezeichnet - Astroturfing sei. Dabei soll der Anschein einer spontanen Graswurzelbewegung geschaffen werden. Es soll so wirken, als würden private, nicht organisierte TikTok-Nutzer, durch persönliche Begeisterung zur Huldigung ihres Idols zusammenkommen. Andere Nutzer vermuten die ÖVP hinter den Fan-Accounts.
Die Menge der neuen Kurz-Fans bei TikTok ist jedenfalls auffällig. "leute das ist einfach nicht mehr normal. so viele sebastian kurz "basti short / basti shawty" tiktok fan accounts gibt es. die ganze tiktok startseite ist voll von sebastian kurz", schreibt etwa eine Twitter-Nutzerin. Ob es sich bei dem Phänomen um eine konzertierte Aktion handelt oder die Kurz-Videos doch nur aus Jux und Tollerei gemacht worden sind, bleibt unklar.
Nur Hofer offiziell bei TikTok
Bei keinem der Profile handelt es sich um einen offiziellen Auftritt von Kurz oder der ÖVP. Diese gibt es bisher nur bei Twitter, Facebook und Instagram. Das vor allem bei jungen Menschen beliebte TikTok wurde unter den heimischen Politikern bisher nur von Norbert Hofer als Kommunikationskanal entdeckt. Der FPÖ-Chef hat bisher über 20 Videos veröffentlicht und 4700 Follower gesammelt.
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