Roboter helfen, das letzte US-Chemiewaffenlager zu zerstören
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In Colorado befindet sich das offiziell letzte Chemiewaffenlager der USA. Um die 1997 in Kraft getretene internationale Chemiewaffenkonvention zu erfüllen, zerstört die USA nun diese Bestände.
Teilweise viele Jahrzehnte alte Waffen werden so unschädlich gemacht und können weder im Kriegsfall verwendet werden, noch Umweltschäden rund um die Lagerstätten anrichten.
Kontakt zu Menschen vermieden
Wie die New York Times berichtet, wird bei der Arbeit mit äußerster Vorsicht vorgegangen. Um den Kontakt zu Menschen zu minimieren, werden gefährliche Tätigkeiten von Robotern durchgeführt.
Sie öffnen etwa Munition mit Senfgas oder anderen giftigen Stoffen und saugen das Gas ab. Die Kampfmittel werden mit heißem Wasser vermischt und anschließend mit Hilfe von Bakterien oder Natriumhydroxid neutralisiert. Die restliche Flüssigkeit wird verdampft.
Armee wollte Waffen im Meer versenken
Wie Engadget berichtet, wollte die US-Armee chemische Waffen auf Schiffe laden und diese im Meer versenken. Wegen Protesten von Umweltschützer*innen sah man davon ab. Ein Teil der Waffen wurde einfach verbrannt, obwohl es auch dagegen Bedenken gab.
Das letzte Mal verwendete das US-Militär Chemiewaffen im ersten Weltkrieg. Zur Abschreckung wurden dennoch viele weitere Jahrzehnte lang Chemiewaffen produziert. Dass auch die Lagerung im Heimatland Probleme verursacht, zeigte sich u.a. in den 60er-Jahren, als Todesfälle unter Schafen auftraten und enthüllt wurde, dass es überall im Land Chemiewaffenlager gab.
Chemiewaffen weiter im Einsatz
Ob es sich bei dem nun öffentlichkeitswirksam vernichteten Chemiewaffenbestand tatsächlich um den letzten in den USA handelt, ist ungewiss. Diverse andere Staaten haben sich offiziell zur Chemiewaffenkonvention bekannt, könnten aber im Geheimen dennoch weiterhin solche Waffen besitzen. Gegen Menschen werden Chemiewaffen immer noch eingesetzt. Zuletzt wurde das etwa in Syrien deutlich.
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