Russland will seine Sarmat bald einsetzen.

Russland will seine Sarmat bald einsetzen. 

© Russian Defence Ministry / AFP

Militärtechnik

Russischer “Satelliten-Killer” soll bald seinen Einsatz starten

Russland hat Updates zu 2 Raketensystemen geliefert: dem RS-28 und S-500. Bereits seit Jahren wird an der Sarmat RS-28 getüftelt. Am 26. Jänner erklärte der hohe russische Beamte, Alexei Krivoruchko im Namen des Verteidigungsministeriums ihren Einsatz zum wichtigsten militärtechnischen Ziel des Jahres 2024. Am selben Tag gab sein Amtskollege Timur Ivanov bekannt, dass die Raketensilos für die Sarmat und weitere Raketen schon bereit sind. Sie befinden sich laut Ivanov in den Regionen Kaluga, Orenburg und Krasnojarsk.

Die Sarmat RS-28 wird von den Amerikanern auch Satan 2 genannt und gehört zu einer Serie an neuen Raketensystemen, die Putin 2018 präsentierte. Dazu gehören auch die Hyperschallraketen Kinzhal und Avangard.

Eigentlich sollte die Interkontinentalrakete Sarmat RS-28 bereits 2017 getestet werden, schließlich war es 2022 dann so weit. Die mehr als 200 Tonnen schwere Rakete wurde entwickelt, um ältere Raketensysteme, insbesondere R-26M, zu ersetzen. Die Rakete kann mehrere nukleare Sprengköpfe gleichzeitig tragen. Außerdem soll sie Raketenabwehrsysteme umgehen können, indem sie die Boost-Phase verkürzt - der Zeitrahmen, in dem feindliche Überwachungssysteme Raketen identifizieren können.

Satellitenkiller S-500 Prometheus

Auch die Stationierung des Flugabwehrraketensystems S-500 Prometheus ist ein Ziel für das heurige Jahr.  Das System hat eine Reichweite von bis zu 600 Kilometer und zählt damit zu den Langstrecken-Luftabwehrsystemen. Außerdem kann es Ziele in einer Höhe von bis zu 200 Kilometer angreifen. Das würde bedeuten, dass die Rakete auch niedrig fliegende Satelliten abschießen kann. Russland hat auch tatsächlich behauptet, dass dies möglich sein wird - westliche Rüstungsexpert*innen zweifeln aber daran, dass die S-500 effektiv Satelliten bekämpfen kann.

Daneben können konventionelle Ziele, wie Stealth-Flugzeuge, Hubschrauber und Marschflugkörper bekämpft werden, auch wenn sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen. Ein weiterer Vorteil von Prometheus soll sein, dass es Lkw-basiert und damit mobil ist und rasch umstationiert werden kann, wenn sich die Bedrohungslage ändert. Das alles könnte das S-500 zu einem der derzeit mächtigsten Flugabwehrsysteme der Welt machen.

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Ivanov verkündete auch, dass die nächste Baustufe des Weltraumraketenkomplexes am Weltraumbahnhof Plessezk nun abgeschlossen sei. Dort sollen Raketen aller Art vor ihrem Start untergebracht werden.

Sein Amtskollege Krivoruchko meinte wiederum in seiner Stellungnahme, dass Russland heuer einen besonderen Schwerpunkt auf die Produktion von Raketen und Munition legen wolle – insbesondere Hyperschall-Raketensysteme sollen forciert werden. Darüber hinaus wolle Russland auch mehr auf Drohnen, elektronische Kriegsführung, Artilleriesysteme und den strategischen Geschützkampf setzen.

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