Mann schmuggelte 306 CPUs am Körper

Mann schmuggelte 306 CPUs am Körper

© Zoll China

Digital Life

Schmuggler klebte sich 306 CPUs an den Körper

Um Zollkosten zu sparen, gibt es einen regen Schmugglerverkehr zwischen Macau und dem chinesischen Festland. Vorige Woche wurde ein Mann mit einer rekordverdächtig hohen Anzahl an Schmuggelware erwischt, berichtet Toms Hardware.

Der Mann hatte gleich 306 CPUs an seinem Körper befestigt. Diese waren in Papier eingepackt und mit Klebeband um seinen Bauch und um seine Beine geschnallt. Damit das nicht auffällt, trug der dünne Mann ein lockeres T-Shirt.

15 Kilo Hardware am Körper

Die Zollbeamt*innen kamen ihn trotzdem auf die Schliche. „Er ging in einer abnormalen Pose“, werden diese zitiert. Kein Wunder: Wie Toms Hardware ausgerechnet hat, wiegen die 306 CPUs gut 15 kg. Dazu kommt noch das Verpackungsmaterial. Vermutlich hatte der Mann, der aussieht als würde er selbst gerade mal 60 kg wiegen, knapp 20 kg an seinen Körper geschnallt.

Um welche CPUs es sich handelt, ist nicht klar. Laut den vom Zoll veröffentlichten Fotos könnten zumindest einige davon CPUs der AMD Ryzen 7000-Serie sein.

Schmuggel wegen Importkosten

Die Einfuhr von CPUs, SSD und Grafikkarten von Macau und Hongkong zum chinesischen Festland ist nicht illegal. Allerdings müssen dafür mindestens 13 Prozent Umsatzsteuer gezahlt werden. Für die gewerbliche Nutzung, wovon man bei solchen Schmuggelmengen ausgehen kann, müssten chinesische Firmen am Festland bis zu 24 Prozent Importsteuer bezahlen.

Werden Chips in Macau und Hongkong importiert, gibt es diese Steuer nicht, denn sie sind sogenannte Free Ports, die den zollfreien Handel ermöglichen. Daher sind dort CPUs, SSDs und Grafikkarten deutlich günstiger. Schmuggler kaufen die Waren also günstig in Macau, bringen sie ins chinesische Festland, verkaufen sie dort unter dem Neupreis und machen immer noch Gewinn. Je mehr Stück geschmuggelt werden, umso höher der Gewinn.

Mehr lesen: Schmuggler klebte sich 256 CPUs an die Beine

Mann war vermutlich nur ein Muli

Bei so großen Mengen wird üblicherweise davon ausgegangen, dass die schmuggelnde Person nur ein Muli ist. Sie wird lediglich für den Schmuggel bezahlt und verkauft nicht selbst die Chips im China.

Geht man davon aus, dass die am Körper geschnallten CPUs einen durchschnittlichen Kaufpreis von umgerechnet 350 Euro pro Stück in Macau haben, hätte der Mann mit über 100.000 Euro in Vorauskasse für seinen Schmuggelversuch gehen müssen. Das spricht ebenfalls dafür, dass dahinter eine größere Aktion steckt und er nur ein Muli war.

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