Smartphones: Jugendliche pfeifen auf Rechtschreibung
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Da Nachrichten am Smartphone meist recht schnell getippt werden, passieren häufig Rechtschreibfehler. 65 Prozent der Österreicher akzeptieren die Schlampigkeitsfehler bei Diensten wie WhatsApp oder Skype aber durchaus. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK Austria im Auftrag von A1. 41 Prozent der Österreicher stören Rechtschreibfehler, die vom Tippen am Smartphone kommen, generell „eher nicht“. Bei den unter 24-Jährigen sind es sogar 60 Prozent. „Das liegt daran, dass von dieser Zielgruppe auch bei der schriftlichen Kommunikation reden und schreiben vermischt wird.“ Bei beruflicher Kommunikation werden Fehler allerdings nur von zwei Prozent der Befragten geduldet. 29 Prozent aller Befragten tolerieren Rechtschreibfehler absolut nicht.
„Es ist wahrscheinlich noch nie so viel geschrieben worden wie heute“, sagt Rudolf Bretschneider vom Marktforschungsinstitut GfK Austria bei der Studienpräsentation. Zwei Drittel der unter 24-jährigen Österreicher kommunizieren via Smartphone vor allem schriftlich. In der Gesamtbevölkerung schauen die Zahlen noch etwas anders aus: Zwei Drittel rufen lieber an, als schriftliche Nachrichten zu verschicken.
Messaging-Dienste
Schuld an diesem Trend ist freilich die Zunahme von Messaging-Diensten wie WhatsApp, die bereits von rund 52 Prozent der Befragten genutzt werden. Hier gibt es einen besonders starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, denn 2013 waren es nur elf Prozent. Am beliebtesten ist freilich WhatsApp. Die App wird von 71 Prozent genutzt, gefolgt vom Facebook Messenger, der von 46 Prozent verwendet wird.
Doch nicht nur das Kommunikationsverhalten hat sich verändert, sondern auch die Sprache. 58 Prozent der befragten Österreicher nennen dabei die Technik als Hauptgrund für die Veränderung. „Smart war früher eine Zigarettenmarke“, scherzt Bretschneider. „Auch Streams, Cloud oder die Firewall hatten andere Bedeutungen.“
Sprachänderung negativ?
Nicht jedem gefällt diese Veränderung. 33 Prozent der Befragten empfinden die Sprachänderung als negativ. 20 Prozent stören die Anglizismen und das Verlorengehen des österreichischen Dialekts. Bretschneider hingegen glaubt nicht, dass die Mundart durch digitale Kommunikation verloren geht: „Der österreichische Dialekt erhält auch Einzug in die Verschriftlichung“. Neun Prozent der Befragten denken zudem, dass die Sprache sich zum Positiven geändert hat.
Texten am Klo
Auch die Frage nach dem „Wo wird getextet?“ versucht die repräsentative Studie, die von GfK unter 1000 Handy-Nutzern ab 12 Jahren durchgeführt wurde, zu beantworten. Die Hälfte der Befragten schreibt Nachrichten in Öffis, 32 Prozent tun dies auch während privater Verabredungen, 26 Prozent kommunizieren im Schlafzimmer via Smartphone und 21 Prozent benutzen das Smartphone zu diesem Zweck auf am WC.
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