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Digital Life

Tipps für Eltern: So ersparst du deinen Kindern digitalen Stress

Jugendliche sind zunehmend gestresst, wenn es um die eigene Smartphonenutzung geht. Das hat eine Studie von Safer Internet anlässlich des heutigen Safer Internet Day herausgefunden. Doch das muss nicht sein. Eltern sind gefragt, wenn es darum geht, eine sinnvolle Nutzungsstrategie mit ihren Kindern festzulegen. Diese Tipps geben Experten von Saferinternet.at:

Keine Verbote

Digitale Medien sollten nichts sein, worum Kinder kämpfen müssen. Daher solltet ihr generelle Verbote möglichst selten aussprechen, denn diese machen Smartphones erst recht wieder interessant. Oft hilft es, dass ihr mit euren Kindern ausmacht, dass sie am Nachmittag draußen Radfahren dürfen und abends auf der Konsole spielen.

Vorbilder

Kinder vermissen oft die Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Wenn ihr gerade mit eurem Kind sprecht und das Handy läutet, konzentriert euch zuerst auf das Gespräch mit dem Kind und ruft den anderen Menschen erst im Anschluss zurück. Dadurch lernt euer Kind, dass es während des Gesprächs eure volle Aufmerksamkeit hat.

Smartphone stresst Kinder und Jugendliche

Medienfreie Zeiten

Essenszeiten sollten komplett frei von digitalen Medien sein. Tablets, TV und Smartphones sind während dieser Zeit tabu. Das gilt dann allerdings auch für euch als Eltern. Eine Message darf während dieser Zeit nicht gelesen oder beantwortet werden. Wenn ihr euch für eure Kinder Strafen dafür ausdenkt, müssen diese im Gegenzug auch für euch gelten.

Das Modell „medienfreie Zeiten“ könnt ihr Kindern auch für ihren Freundeskreis vorschlagen. Wer sich etwa mit Freunden gemeinsam trifft, könnte einen sogenannten „Handyturm“ basteln. Das heißt: Alle Handys werden eingesammelt, auf den Tisch gelegt und jeder bekommt sein Gerät erst wieder, wenn das Treffen vorbei ist.

Alternative Aktivitäten

Damit Kinder sich nicht nur auf Smartphones konzentrieren, brauchen sie Alternativen. Das können Spiele aus eurer eigenen Kindheit sein, oder Dinge, die für Kinder attraktiv genug sind, um das Handy beiseite zu legen - wie etwa das Hüpfen auf der Couch oder im Bett. Es reicht nicht, generell zu sagen „geh raus spielen“, sondern ihr solltet konkrete Vorschläge machen.

Ruhige Nacht

Hier dürft ihr als Eltern ruhig „uncool“ sein: Zur Schlafenszeit hat das Smartphone absolut nichts im Kinderzimmer verloren. Das sollte eine generelle Vereinbarung mit euren Kindern sein. Wenn sie dies partout nicht wollen, könnt ihr auch vereinbaren, dass einzelne Apps nicht genutzt werden dürfen. Das Argument, dass das Handy gleichzeitig auch der Wecker sei, zählt übrigens nicht. Es gibt auch abseits von Smartphones Weckmöglichkeiten.

Klare Regeln

Legt die Vereinbarungen zur Handynutzung nur gemeinsam mit euren Kindern fest. Hört ihnen zu, was ihren Bedürfnissen entspricht. Analysiert selbst zuvor, wann der Punkt kommt, ab dem ihnen die Handynutzung zu viel wird und besprecht gemeinsam mit ihnen, wann es besser ist, Auszeiten festzulegen. Dazu könnt ihr gemeinsam mit euren Kindern die Ergebnisse von „Screen Time“ (bei Apple) oder „Digital Wellbeing“ (bei Android) an, um dann festzulegen, wie sich Bildschirmzeiten reduzieren lassen. Dazu gibt es meist auch bereits Angebote der Hersteller. So lassen sich einzelne Apps beschränken, oder zeitliche Limits setzen.

Die Initiative Saferinternet.at unterstützt mit weiteren Empfehlungen für den Familienalltag und Informationsangeboten. Am Dienstag findet zudem zum 16. Mal international der Safer Internet Day statt. Zahlreiche Initiativen und Einrichtungen beteiligen sich mit Workshops, Vorträgen, Beratungen und Informationsangeboten. Zum Beispiel unterstützt A1 als langjähriger Saferinternet.at-Kooperationspartner auch 2019 wieder den Safer Internet Day mit einem großen Sicherheits-Special am A1 Internet für Alle-Campus in Wien.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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