Digital Life

Tödlicher Uber-Unfall durch fehlerhafte Software verursacht

Eine Frau, die von einem selbstfahrenden Uber-Auto erfasst und getötet wurde, musste vermutlich sterben, weil die Software falsch eingestellt war. Zu diesem vorläufigen Schluss haben erste Untersuchungen von Uber geführt, wie US-Medien berichten. Die Sensoren, die Objekte und Personen auf der Straße erkennen sollen und das Auto normalerweise zum Abbremsen zwingen, hätten deshalb nicht reagiert, da sie zu wenig "scharf" eingestellt war.

Damit will man verhindern, dass das Auto bei irrelevanten Objekten wie einem leeren Plastiksack auf der Straße ausweicht oder eine Vollbremsung durchführt. Im Fall der Fußgängerin war die Software aber offenbar so eingestellt, dass die Person auf der Straße einfach ignoriert und ungebremst überfahren wurde. Wie bei praktisch allen derzeitigen Tests saß auch in diesem Fall ein Mensch als Backup hinter dem Lenkrad, er war Uber zufolge aber in den Sekunden vor dem Unfall abgelenkt.

Uber unter Kritik

Zuletzt hatte etwa Intel Kritik an Uber und der dort verwendeten Technologie geübt und behauptet, die eigene Software hätte die Frau spätestens eine Sekunde vor dem Zusammenstoß erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet. Ungeachtet der Umstände, dass in dem Fall wohl die von Uber verwendete Software versagt hat, haben Verkehrsexperten nach Sichtung des Videomaterials bereits darauf hingewiesen, dass der tödliche Unfall aufgrund der Geschwindigkeit des Autos und dem Verhalten der Fußgängerin auch ohne Autopilot kaum zu verhindern gewesen wäre.

Tests mit selbstfahrenden Autos gestoppt

Nach dem Unfall hatten Uber, aber auch andere Unternehmen, ihre Tests mit selbstfahrenden Autos sofort gestoppt. Zudem wurden derartige Tests in Arizona vorübergehend verboten. Die US-Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB), die auch einen tödlichen Tesla-Unfall mit Autopilot untersucht, hat die Ermittlungen hinsichtlich des Uber-Unfalls noch nicht abgeschlossen. Bei den nun durchgesickerten Ergebnissen dürfte es sich um Erkenntnisse aus Uber-Kreisen handeln.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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