Als Kojote verkleideter Roboter soll Wild von Flughafen verjagen
Der Flughafen in der US-Stadt Fairbanks in Alaska hat ein Problem: Immer wieder verirrt sich Wild auf das Flughafengelände. Das ist nicht nur für die Tiere gefährlich, sondern kann auch den Flugverkehr beeinträchtigen. In Alaska kam es im Vorjahr zu 92 Unfällen mit Wildtieren, berichtet Anchorage Daily News.
Die Verkehrsbehörde von Alaska will nun mit einem „Aurora“ getauften Roboterhund gegen die Störenfriede vorgehen. Ein kopfloser Apparat auf 4 Beinen soll künftig Wildtiere vom Rollfeld verjagen. Ein Instagram-Post von der Behörde stellt den neuen Flughafenmitarbeiter vor.
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Gerät imitiert Fressfeinde
Der Roboter hat etwa die Größe eines Golden Retrievers und soll auch über Steine klettern und Stufen hinaufgehen können. Es handelt sich dabei um ein Produkt vom bekannten Hersteller Boston Dynamics. In erster Linie soll das Gerät dazu eingesetzt werden, um Vögel vom Flughafengelände zu verjagen – aber auch andere Tiere, die sich dorthin verirren. Um die Tiere zu verjagen, soll der Roboter das Verhalten von Kojoten oder ähnlichen Fressfeinden imitieren.
Der Roboter wird mit einem Tablet oder Computer gesteuert. Er kann aber auch autonom unterwegs sein, wenn das vorher entsprechend eingestellt wird. Er ist außerdem schnee- und wasserfest, was in Alaska ein großer Vorteil ist. Objektsensoren sollen Zusammenstöße verhindern. Außerdem kann er auch mit den Flugzeugpiloten direkt kommunizieren.
Der Roboter soll in naher Zukunft allerdings nicht völlig autonom unterwegs sein, vielmehr wird ihn weiterhin ein Mensch steuern. Erst wenn über die Sicherheit keine Zweifel mehr bestehen, soll das Gerät autonom agieren.
Keine Tierfelle wegen Wetterfestigkeit
Der hundeähnliche Roboter soll aber nicht nur Fressfeinde von Vögeln und anderen Wildtieren durch Bewegungen kopieren, sondern er soll auch komplett als Kojote oder Fuchs verkleidet werden können.
„Sein einziger Zweck besteht darin, als wie ein Raubtier zu agieren. Damit soll es bei Wildtieren eine Reaktion herbeiführen, ohne dass wir andere Mittel einsetzen müssen“, sagte der für „Aurora“ zuständige Ryan Marlow. Die Kojoten- oder Fuchspaneele, die sie installieren wollen, seien allerdings nicht hyperrealistisch. Man habe sich etwa bewusst gegen die Verwendung von Tierfellen entschieden, weil sie „sicherstellen wollten, dass er absolut wetterfest bleibt“, sagte er.
Arbeitsbeginn des Vogelschrecks ist Herbst 2024, wenn die Vögel mit ihrer Wanderung beginnen. Dann soll „Aurora“ am Flughafengelände auf Patrouille gehen. Dabei soll auch geschaut werden, ob der Roboter es schafft, größere Tiere wie Elche oder Bären vom Flughafengelände zu verjagen.
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