Der Roboter hängt in der Luft.

Der Roboter hängt in der Luft.

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Humanoider Roboter schafft erstmals Backflips ohne Hydraulik

Humanoide Roboter, die einen Backflip machen können, sind nichts Besonderes. Der Roboter Atlas von Boston Dynamics führte dieses Kunststück bereits 2021 auf. Dass ein Roboter dafür allerdings keine Hydraulik braucht, ist neu. Denn bisherige Roboter sind auf Hydrauliksysteme angewiesen.

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Hydraulische Systeme nutzen Flüssigkeiten zur Kraftübertragung. Die Flüssigkeiten werden mit einem Kolben in einem Zylinder unter Druck gesetzt. Bei Bedarf wird der Druck freigesetzt und die Energie des Kolbens in Bewegung umgewandelt. Damit können nicht nur Roboter springen, sondern etwa auch Bagger ihre vollbeladenen Schaufeln bewegen.

Elektromotoren in den Gelenken

Der Roboter H1 vom chinesischen Unternehmen Unitree kommt allerdings ohne Hydraulik aus. Stattdessen wird er direkt von Elektromotoren angetrieben, die sich in den Gelenken des humanoiden Roboters befinden.

Damit der Rückwärtssalto funktioniert, müssen die Motoren sehr reaktionsschnell sein und ein hohes Drehmoment entwickeln. Ganz menschlich sieht das Kunststück allerdings nicht aus - der Roboter zieht seine Beine etwa nicht an, sondern lässt sie nach hinten abwinkeln. Zudem muss er seinen Stand nach der sehr knappen Landung deutlich korrigieren. 

Gelernt hat H1 den Salto dank Softwaresimulationen. Im digitalen Raum wurde das Kunststück automatisiert so oft ausgeführt und verbessert, bis man bereit war, es auch in der realen Welt zu versuchen.

Geschwindigkeitsrekord gebrochen

Der 1,80 Meter große und 47 Kilogramm schwere Roboter hat kürzlich mit knapp 12 km/h den Geschwindigkeitsrekord für humanoide Roboter gebrochen. Sehr grazil sah er dabei allerdings nicht aus.

Roboter für 90.000 Euro

Der Roboter soll künftig in mehreren Szenarien zum Einsatz kommen, wo momentan Menschen eingesetzt werden. Der Roboter könne Lasten von bis zu 30 Kilogramm tragen und sich dank LiDAR- und Kameratechnologie auch in komplexen Räumen zurechtfinden. 

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Wie lange die interne Batterie hält, sagt das Unternehmen nicht - sie könne allerdings schnell ausgetauscht werden. Der Kostenpunkt liegt bei 90.000 Euro pro Stück.

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