© City of London Police / Twitter

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Winzige Kameras auf Bankomaten spähen PINs aus

Die Polizei in London warnt die Bevölkerung aktuell vor kaum sichtbaren Kameras, die auf Geldautomaten angebracht sind. Insgesamt vier Fälle wurden innerhalb der vergangenen Woche bekannt. Die Kameras sind in falsche Abdeckungen integriert, die die Kriminellen außen auf den Geräten anbringen.

Die Kameras sind offenbar installiert worden, um die PINs der Kunden aufzuzeichnen. Auf Fotos, die die Polizei unter anderem auf Facebook veröffentlicht hat, ist auch ein manipulierter Kartenschacht zu sehen, über den die eingeführten Bankomat- oder Kreditkarten höchstwahrscheinlich einfach kopiert wurden. In Verbindung mit dem PIN können Kriminelle anschließend Geld abheben. Wer dafür verantwortlich ist, ist aktuell nicht bekannt. Auch Festnahmen diesbezüglich hat es noch nicht gegeben.

Vorsicht

Die Polizei rät, bei Bankomaten immer auf verdächtige Bauteile zu achten und im Zweifel die Polizei zu informieren. Besonders Tastatur und Ausgabeschlitz sollen überprüft werden. Oft sind es nur Kleinigkeiten, wie unsauber aufgetragener Klebstoff, der die Manipulation verrät. Außerdem ist es immer ratsam, das Nummernpad beim Eintippen seines Codes abzudecken. Wenn man die Manipulation erst nach dem Abhebevorgang bemerkt, ist es ratsam, seine Karte sofort sperren zu lassen.

„Ein Großteil der Geldautomaten in London ist sicher – aber Kriminelle versuchen immer wieder, sie zu manipulieren“, wird ein Polizeisprecher im Independent zitiert.

Unsichere Bankomaten

Dass Bankomaten von Kriminellen manipuliert werden, kommt immer wieder vor. Auch in Wien wurden entsprechende Fälle bekannt. Mitte 2016 hat das Sicherheitsunternehmen Kaspersky die Sicherheit von Geldautomaten analysiert. Das Ergebnis war, dass fast alle Geräte für verschiedene Arten von Angriffen anfällig sind. Dabei wurde einerseits veraltete Software und andererseits auch die physische Sicherheit bemängelt.

Kürzlich sorgte außerdem eine neue Technologie für den Kredit- und Bankomatkarten-Betrug sorgt bei Sicherheitsexperten für Aufregung. Demnach stellen "Shimmer" die nächste Generation des Kartenbetrugs dar.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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