Fast wie Y2K: Bug versetzt Rechner zurück ins Jahr 2002
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Cybersicherheitsbehörden wie die US-amerikanische Cybersecurity and Infrastructure Security Agengy (CISA) warnen vor einem Bug in der Software GPS Daemon. Der "GPSD Rollover Bug" genannte Fehler könnte dazu führen, dass Zeitangaben in diesen Tagen plötzlich auf den März 2002 zurückspringen.
Doch nicht so chaotisch
Das erinnert an den bekannten Y2K-Bug, der zum Jahreswechsel 1999 und 2000 für ein riesiges Chaos sorgen sollte. Grund war die Zählweise vieler Computersysteme, die für die Angabe der Jahreszahl lediglich die letzten beiden Ziffern verwendeten, wodurch 2000 genau wie 1900 erschien. Der Bug konnte noch vor dem Jahreswechsel weitgehend behoben werden, das befürchtete Chaos blieb aus.
1023 Wochen später
Am GPSD Rollover Bug ist eine ähnlich kurzsichtige Zählweise schuld. Wie Malware Bytes berichtet, verwendet das GPS-Hauptsignal nämlich einen 10 Bit langen Code, der die Wochen seit dem 5. Jänner 1980 zählt. Das Maximum an zählbaren Wochen ist bei 1023 erreicht. Alle 19,7 Jahre kommt es also zum "Rollover", die Zählung beginnt wieder bei Null. Der letzte Rollover fand im März 2002 statt.
Späte Erkenntnis
Der Bug wurde lange Zeit vernachlässig. Erst Anfang 2021 machte sich jemand Gedanken darüber, dass es nun, im Oktober mal wieder zu einem Rollover kommen würde. Dementsprechend sind die GPSD-Versionen 3.20 bis 3.22 (veröffentlicht im Jänner 2021) vom Bug betroffen, die neuesten Versionen (ab 3.23, veröffentlicht im August) aber nicht mehr. Um Fehlfunktionen in Rechnern zu vermeiden, rät die CISA also zu einem Update.
Verwendet wird GPSD üblicherweise in NTP-Servern. Diese stellen ein Network Time Protocol (NTP) zur Verfügung und achten auf korrekte Zeitnehmung.
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