Regelverschärfung

YouTube macht Werbeerlös-Beteiligung schwieriger

Der Skandal rund um ein Video des YouTube-Stars Logan Paul war wohl ein Mitgrund dafür, dass das Online-Portal neue Richtlinien für die Werbeerlös-Beteiligung verkündet hat. In einem Blogeintrag kündigt YouTube Änderungen für sein YouTube Partner Program (YPP) und das "Google Preferred"-Programm an. Die Änderungen sollen Werbepartnern mehr Sicherheit geben, dass ihre Werbung nicht in Verbindung mit unangebrachten Inhalten auftaucht.

4000 Stunden Betrachtungszeit

YPP ermöglicht es Videomachern, zu einem (kleinen) Anteil an den Erlösen zu kommen, die YouTube durch das Einspielen von Werbung erzielt. Bisher waren dafür lediglich 10.000 Views für einen Kanal notwendig. In Zukunft soll ein Kanal mindestens 1000 Abonnenten und insgesamt 4000 Stunden Betrachtungszeit (watch time) innerhalb der vergangenen 12 Monate aufweisen, um zu Geld zu kommen. Von der Maßnahme betroffen sind derzeit nur neue Kanal-Betreiber, ab 20. Februar gelten die Regeln aber auch für bestehende Kanäle. Einige kleinere YouTube-Kanäle könnten so Einkünfte verlieren.

Manuelle Freigabe

Für Mitglieder des "Google Preferred"-Programmes gibt es ebenfalls Änderungen. Zu diesem Programm zählen die obersten fünf Prozent der beliebtesten YouTube-Kanäle, wie Variety berichtet. Auch Logan Paul war teil dieses Programmes, bis er wegen seines Skandal-Videos rausgeworfen wurde. Alle Videos der "Google Preferred"-Kanäle werden künftig von YouTube-Mitarbeitern vor Veröffentlichung kontrolliert und manuell freigegeben.

Angemessenheits-Stufen

Neben den Änderungen für Videomacher stellt YouTube Werbetreibenden eine neue Funktion zur Verfügung. Künftig sollen sie zwischen drei Angemessenheits-Stufen wählen können, um Werbungen zu Videos zuzuordnen. Im Jahr 2017 hatte YouTube mit zahlreichen Beschwerden von Werbetreibenden zu kämpfen, nachdem Werbungen etwa bei Videos mit terroristischen oder pädophilen Inhalten aufgetaucht waren.

Kritik

Die Änderungen der Richtlinien zur Werbeerlös-Beteiligung sollten laut YouTube sicherstellen, dass Kanäle von Spammern bekämpft und unangebrachte Inhalte von besonders beliebten Kanälen verhindert werden. Zu großen finanziellen Einbußen sollten die Änderungen für fast niemanden führen, ist das Unternehmen überzeugt. 99 Prozent der betroffenen Kanäle würden pro Jahr weniger als 100 Dollar durch Werbeerlöse lukrieren.

Wie TheNextWeb beschreibt, gibt es jedoch bereits Kritik an den Maßnahmen. Weil populäre Videomacher wie Logan Paul Verfehlungen begangen haben, würden kleine Videomacher ungerechtfertigt bestraft, sind die Kritiker überzeugt.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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