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Fortnite im Test: Shooter machen auch am Smartphone Spaß

Portierungen und Ableger eines Spieles für andere Geräte sind immer ein heißes Eisen für Entwickler. Gerade bei Games die auf einer Plattform bereits Fuß gefasst haben und die erfolgreich laufen, werden Portierungen schnell mal zur Enttäuschung.

Noch heikler wird die Angelegenheit, wenn ein gestandenes PC- oder Konsolen-Game den Schritt auf eine mobile Plattform wagt. Aufgrund der von Haus aus anderen Voraussetzungen in Sache Leistung und Steuerung ist die Gefahr für Entwickler groß, einen funktionierenden Ableger zu liefern, der am Ende aber niemandem Spaß macht. Auch bei Fortnite ist man nun dieses Wagnis eingegangen. Und das Ergebnis muss sich keineswegs verstecken.

Im Auge des Sturms

Mit Fortnite hat sich nun ein Spiel auf Smartphone und Tablet gewagt, das momentan in aller Munde ist. Bereits länger auf dem Markt, war der ursprüngliche Start von Fortnite mehr als enttäuschend. Eigentlich als Survival Ko-op konzipiert, konnte das Game erst Fuß fassen, als man Anfang 2017 das Konzept von Playerunknown‘s Battlegrounds kopierte und das eigene Konzept in Richtung Battle Royale brachte.

Das Inventar-Management ist bei Fortnite Battle Royale von Haus aus einfach. Fünf unterschiedliche Items können aufgenommen werden, was Spieler dazu zwingt, die perfekte Balance zwischen Waffen, Heilung und anderem Inventar zu finden. Der Spielbereich des Levels wird mit der Zeit immer kleiner. Was bei PUBG die Zone ist, nennt sich bei Fortnite das Auge des Sturms.

Innerhalb dieses Auges bewegen sich die Spieler und versuchen sich gegenseitig auszuschalten. Neben Waffen, Heiltränken und anderen Items haben Spieler auch die Möglichkeit, aus Holz und anderen Materialien Dinge zu bauen. Hier geht es vor allem um Schutzmauern oder Aufgänge, die man rund um sich herum beliebig platzieren kann. So werden Angriffe von Gegnern unter Umständen zumindest erschwert, möchte man einen Berg erklimmen, kann man dies durch ein geschicktes Konstrukt schneller erreichen.

Gelungene Umsetzung

Wer Fortnite bereits auf PC oder Konsole gezockt hat, wird mit dem Konzept bereits vertraut sein. Bei der mobilen Umsetzung ist aber die Steuerung für alle Spieler neu. Vor allem bei der Bedienung möchte man sich bei vielen Spiel-Portierungen an den Kopf greifen. Fortnite gehört aber nicht dazu.

Mit schlappen 128 Megabyte kündigt sich das Spiel im Appstore an. Der Zweifel, dass sich ein solches Spiel mit ein bisschen mehr als 100 MB zufrieden gibt, sollte sich aber gleich nach dem Start bestätigen.

Fortnite wartet hier nämlich erstmal mit einem Ladescreen auf. Eine einfache Prozentanzeige zeigt uns zwar den Fortschritt an, wie viel geladen wird, wissen wir aber vorerst nicht. Nach knapp fünf Minuten Ladezeit bringt dann aber ein kleiner Ausflug ins Speichermanagement von iOS Licht ins Dunkel. Knapp 3.2 Gigabyte an Daten nimmt Fortnite für sich in Anspruch. Was sowohl bei knappem Speicher als auch langsamen Internetverbindung nicht zu unterschätzen ist.

Die Steuerung

Während Fortnite die zusätzlichen Daten herunterlädt bekommt man auch gleich eine Einführung in die wichtigste Komponente des Spiels: die Steuerung. Diese findet komplett auf dem Screen statt. Die Entwickler bedienen sich dabei an einer Mischung aus Wischen und Drücken. Möchte man in eine Richtung laufen, wird einfach am linken Bildschirmrand gewischt. Um automatisches Laufen zu aktivieren, wird an selber Stelle doppelt getippt. Aiming findet per Wischen am rechten Bildschirmrand statt. Einmal dort getippt, wird die Waffe abgefeuert. Um auch Dinge wie den Building-Mode, Ducken oder das Nachladen von Waffen zu ermöglichen, sind über den Bildschirm noch einige kleinere Knöpfe verteilt, die einfach angetippt werden. Auch das Inventar ist permanent sichtbar und lässt sich dadurch schnell wechseln.

Tatsächlich ist am iOS-Ableger von Fortnite die Steuerung das spannendste Element. Für Spieler der PC- oder Konsolen-Version ändert sich sonst kaum etwas. Die Grafik ist so verspielt und ausgereift wie bisher und auch sonst muss man sich nur an den kleineren Bildschirm gewöhnen. Ein interessantes Feature, das vor allem Spieler auf dem Weg zur Arbeit schätzen werden, ist der Sound Indikator. Spielt man das Spiel ohne Ton, werden Schritte und Schüsse mit Richtung und Intensität angezeigt, was quasi das Gehör ersetzten soll. Was anfangs etwas zusätzliche Konzentration erfordert, wird tatsächlich relativ schnell zu einem intuitiven Helfer.

Fazit

Die Angst ist groß, wenn sich PC- und Konsolenspiele von der großen Plattform in den mobilen Bereich stürzen. Grafik, Steuerung und Umfang werden dabei oft bis zur Unkenntlichkeit beschnitten, um den Anforderungen kleinerer Geräte zu entsprechen. All das trifft bei Fortnite aber nicht zu. Gerade das Steuerungskonzept ist so gut angelegt, sodass nach einer kurz Einfindungsphase den ersten Battle-Royale-Siegen nichts im Wege steht.

Fortnite Battle Royale ist kostenlos für iOS verfügbar. Eine Android-Version soll später folgen.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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