Sega Mega Drive Klassiker für Fire TV: Spielesammlung im Test
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Retro liegt im Trend, auch in der Videospielewelt. Sichtbar wurde das zuletzt etwa mit den Mini-Versionen von klassischen Konsolen verschiedener Hersteller. Sehr erfolgreich fuhr etwa Nintendo damit (futurezone-Test der Mini SNES), Sony hingegen tat sich etwas schwer. Die Mini-PlayStation konnte im futurezone-Test nicht wirklich überzeugen.
Doch es muss nicht immer eigene Hardware sein, um Retro-Gefühle wieder aufkommen zu lassen. Das hat Sega erkannt und bietet ein Paket aus 25 Spielen für Amazons Fire TV an. Alles, was man zum Spielen braucht, ist ein Fire TV sowie im Idealfall ein Gamepad. Wir haben die Retro-Spielesammlung getestet.
Sega Klassiker für Amazon Fire TV im Test
Gamepad
Der Gedanke, mit der Fire-TV-Fernbedienung zu spielen, erschien mir im ersten Moment zwar absurd, in der Praxis funktioniert das aber überraschend passabel. Für ein paar Runden Streets of Rage reicht die Fire TV Remote tatsächlich aus. Auf Dauer würde ich aber dennoch dringend empfehlen, ein richtiges Gamepad zu verwenden.
Gut möglich, dass man einen passenden Controller schon zuhause herumliegen hat. So sind etwa die PlayStation Dualshock-Controller standardmäßig mit Fire TV kompatibel. Man muss lediglich die Playstation- sowie die Share-Taste gleichzeitig gedrückt halten, anschließend kann man das Gamepad in den Fire-TV-Einstellungen verbinden.
Natürlich sind auch andere Gamepads mit Amazons Streaming-Stick kompatibel. Wir haben die Sega-Spielesammlung mit einem SteelSeries Stratus XL getestet.
Los geht’s
Das Kaufen und Installieren der Spielesammlung "Sega Classics" nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Ist alles abgeschlossen, taucht das Spielepaket als Verknüpfung im Fire-TV-Hauptmenü auf. Wählt man es aus, kann es schon losgehen.
Öffnet man das Spiel, bekommt man zuerst eine Erklärung, wie die Controllertasten belegt sind. Anschließend kommt man in das Hauptmenü. Die Spiele sind dort nach Kategorien geordnet. Zur Wahl stehen Action, Beat‘em up, Familie, Mehrspieler, Plattformer, Rätsel und Sega-Klassiker. Zusätzlich gibt es noch drei Sonic-Games, die für die Darstellung auf großen Widescreen-Monitoren überarbeitet wurden.
Die Titel
Zur Wahl stehen folgende Games:
- Alien Storm
- Altered Beast
- Beyond Oasis
- Bio-Hazard Battle
- Bonanza Bros
- Columns
- Comix Zone
- Decap Attack
- Dr Robotnik’s Mean Bean Machine
- Dynamite Headdy
- ESWAT: City Under Siege
- Gain Ground
- Golden Axe
- Golden Axe II
- Golden Axe III
- Gunstar Heroes
- Ristar
- Sonic CD
- Sonic Spinball
- Sonic the Hedgehog
- Sonic the Hedgehog 2
- Street of Rage
- Street of Rage II
- Street of Rage III
- The Revenge of Shinobi
Es sind einige populäre Hits der Sega-Zeit dabei, manche fehlen jedoch schmerzhaft. Dazu zählen etwa Virtua Fighter oder Ecco the Dolphin, um nur zwei zu nennen.
Start des Spiels
Wählt man ein Spiel aus, kommt man zuerst zu einer Detailansicht. Dort findet man unter anderem weitere Informationen zum Spiel, wie etwa den Entwickler sowie das Erscheinungsjahr. Außerdem hat man dort eine kurze Beschreibung des Titels und mehrere Screenshots.
Klickt man auf „Spielen“ geht es los. Man kann auswählen, ob man Einzel- oder Multiplayer spielen will, außerdem hat man drei Speicherstände offen. Anschließend startet das Spiel genauso, wie man es aus der alten Zeit gewohnt ist.
Gameplay
Das Gameplay der Retro-Spiele hat mich positiv überrascht. In Kombination mit dem Steelseries-Gamepad war es möglich, Klassiker wie Streets of Rage oder The Revenge of Shinobi genauso zu spielen, wie ich es aus den 90ern in Erinnerung habe. Von Verzögerungen, wie es in Reviews vereinzelt zu lesen ist, habe ich während des Betriebs mit einem Fire TV 4K Ultra HD nicht bemerkt. Auch bei schnellen Games, wie etwa den Sonic-Titeln, läuft alles flüssig.
Das Speichern und Laden funktioniert ohne jegliche Probleme. Etwas unverständlich ist, dass man nur drei Speicherslots pro Game hat – im Alltag reicht das aber in der Regel aus.
Wie bei einigen Mini-Konsolen auch kann man während der Games ein paar Sekunden zurückspulen – sofern man das mit seinem Gamer-Gewissen vereinbaren kann.
Die Darstellung ist so gut, wie man es von 90er-Games auf großen Flatscreens erwarten kann. In den Optionen kann man den Grafikmodus noch nach Geschmack anpassen. Anstatt pixelig, kann man etwa auf verwaschen stellen. Dadurch wirkt aber eher der Fernseher kaputt, als das Bild besser.
Insgesamt ist die Grafik für Spiele, die zum Teil fast 30 Jahre alt sind, passabel. Vereinzelt könnten die Titel auch als hippe Indie-Spiele, die auf Retro machen, durchgehen.
Fazit
Retro muss nicht gleich Mini-Konsole heißen. Ein gut durchdachtes Software-Paket reicht manchmal auch aus - überhaupt, wenn man bereits einen Fire TV samt Gamepad sein Eigen nennt.
Für 13 Euro bekommt man ein paar Stunden Retro-Feeling geliefert, ohne, dass man sich dezidierte Hardware anschaffen und unter den Fernseher stellen muss. Obwohl ein paar der meiner Meinung nach besten Titeln fehlen, bietet die Collection einen schönen Zeitvertreib mit Retro-Charme. Wer noch mehr Sega-Retro will, kann alternativ warten, bis der Sega Mega Drive Mini auf den Markt kommt.
Kommentare