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Twitch-Streamerin zeigt, wie sie beim Online-Gaming bedroht wird

AnneMunition, eine bekannte Twitch-Streamerin mit mehr als 300.000 Abonnenten, demonstrierte am Wochenende mit einem Video, wieso sich viele Mädchen und Frauen vom Online-Gaming fernhalten. Das dreieinhalb Minuten lange Video zeigt, wie die 28-jährige Kalifornierin beim Spielen des Taktik-Shooters „Rainbow Six Siege“ von ihren Team-Kollegen bedroht und beschimpft wird – einzig und allein, weil sie eine Frau ist. Die Beschimpfungen reichen von „Gamer Girl“, „Tranny Bitch“ bis hin zu Morddrohungen.

Es zeigte sich auch, dass ihre Leistung im Spiel nicht gewürdigt wurde: Erzielte sie zahlreiche Kills, wurde ihr vorgeworfen, sie habe diese den Team-Kollegen „gestohlen“. Starb sie früh im Spiel, wurde sie sexistisch beschimpft, sie könne nicht gut spielen, weil sie eine Frau ist.

Schwache Entschuldigung

„Gamer haben gelernt, dass sie diese Dinge tun können, ohne irgendwelche Folgen befürchten zu müssen, weil sie dann einfach stummgeschaltet und ignoriert werden“, sagt AnneMunition gegenüber Kotaku. „Ich habe es satt, dass dieses Verhalten unter den Teppich gekehrt wird und man vorgibt, es sei alles gut und toll.“ Sie veröffentlichte den Zusammenschnitt daraufhin auf Twitter und erhielt zahlreiche Reaktionen. Das Video wurde mehr als 500.000 Mal angesehen, der Tweet erhielt rund 9600 Retweets und 28.000 „Gefällt mir“-Angaben. 

Einer der Gamer, die im Video zu hören sind, meldet sich nach der Publikation des Videos auf Twitter, löschte seine Reaktion aber rasch wieder. „Es tut mir sehr leid, dass du dich so fühlst. Ich hoffe, du weißt, dass alles, was ich gesagt habe, bedeutungslos war und keine Grundlage hatte“, schrieb er. „Ich schätze es, dass du dich entschuldigen willst“, antwortete AnneMunition. „Aber du hast mich schlecht behandelt, nur weil du eine Frauenstimme gehört hast. Du hast mich eine „fucking tranny bitch“ genannt und mir gesagt, ich solle mich selbst umbringen. Wegen nichts. Alles, was ich getan habe, war es zu existieren.“

Hoffen auf Besserung

Obwohl die Mehrheit der Gamer laut Studien weiblich ist, werden Frauen in vielen Online-Communities nach wie vor angefeindet. Auch im Zuge der Gamergate-Debatte wurden viele Frauen angefeindet und versucht, diese von der lange männlich dominierten Branche fernzuhalten.

Insbesondere die bekannte YouTuberin Anita Sarkeesian sowie die Videospiel-Entwicklerin Zoe Quinn wurden intensiv bedroht und erhielten regelmäßig Morddrohungen. „Vielleicht bin ich ein naiver Narr, aber ich weigere mich zu akzeptieren, dass wir uns nicht alle ein bisschen netter behandeln können“, sagte AnneMunition gegenüber Kotaku.
 

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