Das EU-Satellitenprogramm Iris2 nimmt Fahrt auf
Das europäische Satellitenprogramm Iris2 wird startklar gemacht: Die EU-Kommission hat den Auftrag für 290 Satelliten an ein Konsortium aus mehreren europäischen Herstellern vergeben. Zu den Lieferanten gehören ua. die Raumfahrt- und Verteidigungssparte des Flugzeugbauers Airbus sowie die Deutsche Telekom.
Ab 2030 soll Iris2 in Betrieb gehen. Über die neuen Satelliten sollen unter anderem militärische Informationen auf sicherem Wege ausgetauscht werden können. Auch die Kommunikation zwischen Regierungen und Staatschefs in Europa soll über das Netzwerk laufen. Die Satelliten sind zudem eine Möglichkeit, in entlegenen Regionen oder bei beschädigten Kabeln eine Internetverbindung herzustellen.
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Ziel der EU-Kommission sei, Europa mit einem eigenen Satellitennetzwerk unabhängiger von Anbietern, wie etwa aus den USA, zu machen und vertrauliche Informationen zu schützen. Iris2 werde "unsere kritischen Infrastrukturen schützen, unsere entlegensten Gebiete miteinander verbinden und die strategische Autonomie Europas stärken", erklärte Digitalkommissarin Henna Virkkunen.
„Iris2 wird für unsere Sicherheit und Verteidigung von entscheidender Bedeutung sein“, sagte der für Verteidigung und Raumfahrt zuständige EU-Kommissar Andrius Kubilius. „In der Ostsee sind Internetkabel gekappt worden. Russland stört unsere Navigationssignale.“ Die EU-Mitgliedstaaten seien auf sichere Konnektivität angewiesen.
Auftrag an das Konsortium Spacerise
Der Auftrag für die kommenden 12 Jahre geht an das Konsortium Spacerise, in dem die Hersteller SES aus Luxemburg, Eutelsat aus Frankreich und Hispasat aus Spanien zusammengeschlossen sind. Zu den Zulieferern der Gruppe gehören unter anderen der Flugzeugbauer Airbus sowie die Netzanbieter Telekom und Orange. Kontrollzentren sollen in Luxemburg, im südfranzösischen Toulouse und in der italienischen Stadt Fucino entstehen.
Die Kosten des Satellitenprogramms werden mit insgesamt 10,6 Milliarden Euro beziffert. Davon sollen 6 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt kommen, etwa 550 Millionen Euro von der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Rest aus dem privaten Sektor.
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