Die Amerikaner füchten Chinas Überwachungsnetzwerk im All.

Die Amerikaner füchten Chinas Überwachungsnetzwerk im All.

© CGTN

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Chinesische Satelliten bereiten dem US-Militär Sorgen

Das chinesische Satellitennetzwerk Jilin-1 dient zur Erdbeobachtung. Die über 100 Satelliten besitzen Spezialkameras, mit denen sie mit großer Geschwindigkeit hochauflösende Bilder aufnehmen und zur Erde schicken können. Wegen dieser besonderen Fähigkeiten macht sich das US-Militär nun immer mehr Sorgen. Denn das Pentagon befürchtet, dass Jilin-1 möglicherweise auch für militärische Zwecke verwendet wird. 

Die USA haben neben China die meisten Satelliten – mehr als 8.000 Stück davon sind derzeit in der Erdumlaufbahn unterwegs. Das sind 12-mal so viele wie China derzeit betreibt. Allerdings haben die US-Satelliten zumeist andere „Spezialisierungen“ - die meisten davon gehören zum Netzwerk der Starlink-Satelliten, sind also Internetsatelliten. 

Am meisten fürchten sich die Amerikaner, dass durch die immer weiter anwachsende Zahl chinesischer Satelliten großangelegte Netzwerke zur militärischen Erdüberwachung entstehen könnten. Besonders fürchtet man sich dabei vor der Ausbildung sogenannter „Kill Webs“. Dadurch würden sich die militärischen Fähigkeiten Chinas enorm steigern.

„Insbesondere verfügt China über mehr als 470 Überwachungssatelliten, die ein robustes Sensor-Shooter-Kill-Netz versorgen“, sagte der US-General Bradley C. Saltzman kürzlich bei einer Rede bei einer Sicherheitskonferenz laut der South China Morning Post. „Dieses neue Sensor-Shooter-Kill-Netz stellt ein inakzeptables Risiko für unsere stationierten Streitkräfte dar“.

Unter einer Sensor-Shooter-Kill-Chain versteht man den Prozess eines militärischen Angriffs. Von Informationsbeschaffung, Planung, Verfolgung des Ziels, Entscheidung und Genehmigung kann so ein Prozess eine ganze Weile dauern. Mit einem sogenannten Kill Web sollen Datenaustausch, Entscheidungsfindung und Ausführung parallel erfolgen und Angriffe innerhalb von Sekunden möglich sein.

China könnte USA abhängen

Es würde sich derzeit zeigen, dass die USA hinter China zurückbleibt. „Wir haben insgesamt nicht die Struktur der Streitkräfte, die wir brauchen, um mit den Mitteln, welche die Chinesen in die Umlaufbahn bringen, konkurrieren und sie möglicherweise bekämpfen und besiegen zu können. Es gibt 400 Überwachungsgeräte, sie starten 100 Satelliten pro Jahr und die meisten davon sind heimtückisch. Weit über die Hälfte davon sind Weltraumsatelliten für Kriegsführung. Sie sind nicht überwiegend kommerziell“, fügte er hinzu.

Das chinesische Satellitennetzwerk Jilin-1 dient allerdings nicht nur dazu, Geschehnisse auf der Erde detailliert zu beobachten. 2022 wurden die Satelliten auch dazu verwendet, einen Asteroiden in einer Entfernung 2 Mio. Km von der Erde entfernt zu beobachten. 

Dazu wurde die Ausrichtung der Satelliten so geändert, dass sie eben nicht mehr auf die Erdoberfläche, sondern ins Weltall blicken können. Ein kürzlich veröffentlichter Forschungsbericht zu dem Experiment zeigte den USA abermals in aller Deutlichkeit, wozu das Netzwerk tatsächlich fähig ist. 

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