Gesichtserkennung markiert Tausende versehentlich als Kriminelle
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Ein von der walisischen Polizei verwendetes System zur Gesichtserkennung hat tausende Menschen fälschlicherweise als Kriminelle identfiziert. Beim Champions-League-Finale 2017, das in Cardiff stattfand, erkannte das System unter den 170.000 Besuchern der Stadt 2470 Kriminelle. Das Problem: Bei lediglich 173 Personen war dieser Vorwurf gerechtfertigt. Das System wies somit eine Fehlerrate von 92 Prozent auf.
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Das Problem scheint hinlänglich bekannt zu sein, auch bei anderen Veranstaltungen fielen die Ergebnisse ähnlich schlecht aus. Bei einem Boxkampf waren ebenfalls 90 Prozent der erkannten Kriminellen falsch, bei einem Rugby-Match sank die Fehlerrate auf 87 Prozent.
Die Polizei von South Wales verteidigt das System jedoch, „keine Gesichtserkennung ist unter allen Bedingungen zu 100 Prozent korrekt“. Laut der Aussendung seien Fehler wie diese „ein normales Problem auf absehbare Zeit“ und es habe keinerlei Verhaftungen einer fälschlicherweise als Kriminellen erkannten Person gegeben. Zudem habe man seit der Einführung des Systems mehr als 2000 echte Kriminelle identifizieren können, wodurch es zu 450 Festnahmen kam.
Kritik von Datenschützern
Systeme wie diese seien erforderlich, um Großveranstaltungen sicher halten zu können, so die walisische Polizei. „Wir brauchen Technologie, wenn tausende Menschen in Massen kommen und die Sicherheit aller gewährleisten wollen und damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“, sagt Matt Jukes, Polizeipräsident in South Wales. Datenschützer, wie die NGO Big Brother Watch, kritisieren Gesichtserkennung jedoch als „Bedrohung für die Bürgerrechte und gefährlich ungenaues Polizei-Werkzeug“.
Die chinesische Polizei setzt ebenfalls stark auf Gesichtserkennung und testet derzeit ein in einer Sonnenbrille verbautes System. Mit diesem können Polizeibeamte unterwegs Gesichter und Autokennzeichen mit einer Datenbank abgleichen. Zur Fehlerrate des Systems ist vorerst nichts bekannt.
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