Identitarian Movement demonstration in Vienna
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Netzpolitik

Identitären-Chef Sellner auf TikTok und eigener Website gesperrt

Der Gründer der rechtsextremen österreichischen Identitären Martin Sellner wurde nun auch von TikTok verbannt. Auch der Webhoster seiner eigenen Website kündigte Sellner, wie dieser auf seinem Telegram-Kanal bekannt gab. "Weiter geht's! Soeben hat mir mein Webhoster gekündigt, das heißt, ich muss mit meiner Homepage umziehen", schrieb Sellner. Ein Blick in die Who.is-Abfrage bestätigt die Kündigung.

Erst vor einigen Tagen wurden zahlreiche Accounts der Identitären von YouTube und Twitter verbannt. Sellner hatte auf YouTube ungefähr 107.000 Abonnementen, auf Twitter rund 40.000. Die entsprechenden Accounts auf Facebook, Instagram, Paypal und Kickstarter wurden zu einem früheren Zeitpunkt ebenso gesperrt.

Ein Twitter-Sprecher begründete die Sperre unter Verweis auf eine Richtlinie, laut der die Androhung oder Förderung von Terrorismus oder gewalttätigem Extremismus auf der Plattform nicht geduldet werde. Auch von anderen Plattformen wird das Löschen der Accounts mit einem Verstoß gegen die Community-Richtlinien begründet.

Als Kommunikationskanal nutzt Sellner nun hauptsächlich Telegram. Dort hat er rund 55.000 Follower. Auch auf dem "Rechtsextremen-Twitter" Parler ist der Identitären-Gründer noch vertreten.

"Träger des modernen Rechtsextremismus in Österreich"

Im jüngsten Verfassungsschutzbericht werden die Identitären als „Träger des modernen Rechtsextremismus in Österreich“ eingestuft. Die von der in Frankreich wurzelnden rechtsextremen Bewegung vertretene islamfeindliche Ideologie wurde wiederholt auch von Terroristen zitiert, darunter dem Attentäter, der bei einem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch im Vorjahr 51 Menschen ermordet hatte.

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