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Netzpolitik

Polnische Troll-Farm soll mit Fake-Postings Geld verdient haben

Die polnische Journalistin Katarzyna Pruszkiewicz hat offenbar monatelang verdeckt in einer Troll-Farm gearbeitet und deren Geschäfte nun öffentlich gemacht. Die Firma Cat@Net soll demnach mit falschen Profilen bei Social-Media-Plattformen wie Twitter, YouTube, Facebook und Instagram für Geld "soziale und politische Inhalte" verbreitet haben, heißt es im Bericht bei Investigate Europe.

Auftraggeber aus der Politik 

Laut Pruszkiewicz wurde sie während ihre Anstellung angehalten, kontroverse und populäre Beiträge zu erstellen. So habe sie sich beispielsweise negativ über die LGBTQ+ Community geäußert und gleichzeitig Katzenfotos gepostet, um ihren gefälschten Account glaubwürdig zu halten. Laut Angaben der Journalistin verwalteten 14 Angestellte von Cat@Net insgesamt 179 Accounts auf allen gängigen Social-Media-Plattformen. Dabei seien auch politische Parteien aus Regierung und Opposition Kunden der Firma gewesen. Man habe sowohl politisch rechts als auch politisch links orientierte Kanäle betrieben. Damit seien während des Wahlkampfs die jeweiligen Vertreter der Parteien unterstützt worden. 

Staatlich Subventioniert

Die Firma hinter der Troll-Farm soll zudem staatliche Subventionen erhalten haben, da Menschen mit Behinderung eingestellt werden. Die mutmaßlichen Auftraggeber dementierten die Anschuldigungen der Reporterin, die Dienste von Cat@Net in Anspruch genommen zu haben. Auf der Website der Firma wurden inzwischen fast alle Informationen entfernt, nur ein Statement ist zu finden, das dem Bericht auf Inverstigate Europe widerspricht. Das Unternehmen plant, rechtliche Schritte einzuleiten.

Im Statement gibt Cat@Net an, einige seiner Mitarbeiter betrieben Social Media Accounts, mit denen sie sich an Online-Debatten beteiligten. Das Unternehmen unterstütze die Mitarbeiter "indem sie aktive Diskussionsbereiche ausfindig macht" und die Influencer schult. 

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