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Musikstreaming

Spotify-Sperre im US-Repräsentantenhaus

Der Grund für die Blockade des Online-Musikdienstes ist ein generelles Verbot von Peer-to-Peer-Technologien (P2P) in der Kammer des US-Kongresses. Um die Daten des Repräsentantenhauses zu schützen verbiete die IT-Politik der Kammer des US-Kongresses generell die Nutzung P2P-Technologien, hieß es aus dem "House" gegenüber dem US-Onlinemagazin Politico, das zuerst über die Blockade berichtete. Spotify ist zwar kein Filesharing-Programm im klassischen Sinn, die Technologie des Streamingdienstes arbeitet aber mit P2P-Technologie.

Spotify nicht erfreut
Spotify ist über die Sperre nicht erfreut. Es sei traurig, wenn ein paar Bürokraten, die politische Spitze der USA davon abhalten könnten, Musik über den Dienst zu hören, so ein Unternehmenssprecher zu Politico. Der Spotify-Sprecher verwies auch darauf, dass sowohl US-Präsident Barack Obama als auch sein republikanischer Konkurrent im Wahlkampf den Dienst zum Kontakt mit ihren Wählern genutzt hätten.

Auch Musikindustrie protestiert
Proteste gegen die Spotify-Blockade gab es auch von der US-Musikindustrievereinigung RIAA (Recording Industry Association of America), die in einem Schreiben an die Verwaltung des Repräsentantenhauses, die Aufhebung des Banns forderte. "Der Dienst sei sicher und trage auch dazu bei, dass legale Musikangeboten in den USA durchzusetzen", schrieb RIAA-Geschäftsführer Cary Sherman.

Kreuzzug gegen Filesharing-Netzwerke
Wie Techdirt schreibt, dürfte die RIAA aber nicht ganz unschuldig an dem Bann von P2P-basierten Diensten im Repräsentantenhaus sein. In den vergangenen Jahren hatten die Vertreter der US-Tonträgerindustrie bei Anhörungen im US-Kongress keine Gelegenheit ausgelassen, darauf hinzuweisen, wie böse Peer-to-Peer-Netzwerke seien. Im Kampf gegen Napster, KaZaa & Co. habe die RIAA sogar wiederholt auf die Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Filesharing-Netzwerke hingewiesen, so Techdirt.
 
Spotify hofft unterdessen, dass der Bann seines Angebots bald aufgehoben wird. Ein Sprecher sagte zu Politico: "Wir hoffen, dass das Repräsentantenhaus seinen Fehler bald einsieht."

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