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Trend oder Panikmache

Versteckte Kinderpornografie auf Porno-Websites

Trend oder Panikmache? Wer Porno-Seiten besucht, kann ins Visier der Behörden geraten, warnt die Internet Watch Foundation (IWF) in Großbritannien. Menschen, die sich im Netz normale Pornografie ansehen, riskieren mit ihrem Besuch auf Porno-Websites, dass sie verhaftet werden, weil sich dahinter Kinderpornografie verstecken könne. Das berichtet zumindest der „Guardian“ am Donnerstag und beruft sich auf Angaben der „IWF. Diese warnt davor, dass Pädophile ihre illegalen Kinderporno-Inhalte verstärkt auf „normalen“ Porno-Websites verstecken würden.

Verschleicherungstaktik

In den vergangenen 18 Monaten habe es einen signifikanten Anstieg von getarnten Websites gegeben, die eine versteckte Türe zu Kinderpornografie darstellen würden, sagte Fred Langford, Chef der Charity-Organisation. Die IWF entdeckte im Jahr 2015 743 solche Websites, die sich als normale Porno-Seiten getarnt haben, dann aber versteckt Kinderporno-Inhalte gelistet hatten. 2013 waren es laut IWF nur 353 Seiten. „Diese Verschleierungstaktik ist in der kommerziellen Pädophilen-Community eine akzeptierte Technik“, warnt die Organisation.

Diesen Trend kann man in Österreich allerdings nachvollziehen, wie eine Rückfrage bei der österreichischen Meldestelle für Kinderpornografie im Netz, der Stopline, ergab. Auch hierzulande sollen in Österreich demnächst die neuen Zahlen für das Jahr 2015 präsentiert werden.

Rückzug in Foren

In den letzten Jahren sei eher der Trend zu beobachten gewesen, dass sich Pädophile immer mehr in „geschlossene Foren“ zurückziehen würden und man nur schwer an sie herankomme. Wer Kinderpornografie zu Gesicht bekommen wolle, müsse meistens selbst kinderpornografisches Material hochladen, um „akzeptiert“ zu werden, so die Experten.

Menschen in Österreich, die „normale“ Porno-Seiten im Netz besuchen, bräuchten keine Angst davor haben, dass sie für den irrtümlichen Klick auf eine Darstellung, die unter Kinderpornografie einzuordnen sei, rechtlich belangt werden.

Keine Strafen in Österreich

„In Österreich ist es straffrei, wenn man unwissentlich kinderpornografisches Material aufruft“, erklärt Maximilian Schubert, Generalsekretär des Provider-Verbandes ISPA. „Wenn man solches Material finden sollte, kann man bei der Stopline melden. Die Identät desjenigen, der den Inhalt meldet, wird dabei nicht gespeichert“, so Schubert. Generell würden Pädophile, die Kinderpornografie horten, diese in der Regel „massenweise“ horten. Das wissen auch die Kriminalermittler.

Im Gegenzug zu einer Meldestelle wie der Stopline, die von EU-Fördergeldern sowie Providern finanziert werde, würde die IWF ihr Geld damit verdienen, sogenannte „Sperr-Listen“ kostenpflichtig an Provider zu verkaufen. Die Organisation soll erst kürzlich ihre Preise für diese Dienste erhöht haben, heißt es. Bei internationalen Providerverbänden habe die IWF zudem einen schlechten Ruf wegen sogenannten „Overblockings“. Das bedeutet, dass mehr Inhalte gesperrt werden als notwendig und etwa auch „unschuldige“ Websites blockiert werden.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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