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Asus Zenbook 17 Fold OLED: Faltbarer Laptop im Kurztest

Der riesige faltbare Screen macht einiges her

Faltbare Smartphones sind mittlerweile fast schon ein alter Hut. Samsung hat kürzlich die vierte Generation des Z Fold herausgebracht, hier zum futurezone-Test.

Ein faltbares Notebook ist aber noch eine Besonderheit. Asus hat mit dem Zenbook 17 Fold ein Gerät mit faltbarem 17-Zoll-Screen entwickelt, ich durfte es auf der IFA ausprobieren.

Während moderne reguläre Notebooks heute in der Regel eher schlicht und schlank sind, trägt das Zenbook Fold ordentlich auf. In zusammengeklapptem Zustand ist es nicht nur sehr dick, sondern verfügt auch über eine Lederoberfläche, was an eine Art Einband erinnert, wie man ihn von Büchern kennt. Es wirkt fast wie ein Aktenordner. Auch die Dicke und das Gewicht von 1,5 Kilogramm passen zu diesem Eindruck.

Externe Tastatur

Klappt man das Gerät auf, erkennt man, dass es aus 2 unabhängigen Teilen besteht: Das Riesen-Tablet, das in der Mitte gefaltet werden kann sowie einer externen Tastatur, die drahtlos damit verbunden ist. Aufgeklappt ist der Touchscreen mit 17,3-Zoll-Diagonale enorm beeindruckend. Die OLED-Anzeige ist farbstark, kontrastreich und somit sehr schön.

Das gefaltete Gerät mit der externen Tastatur, verstaut in der Mitte. Ganz außen ist der "Ledereinband" zu sehen, in dem sich auch der Standfuß befindet

Die Falte in der Mitte ist, ähnlich wie bei anderen faltbaren Displays, weniger stark spürbar als etwa beim Galaxy Fold. Die Nachteile, dass faltbare Displays immer etwas mehr spiegeln als gewöhnliche und dass sie anfälliger für Fingerabdrücke sind, wird auch beim Zenbook Fold deutlich.

Die Bediemodi des Zenbook Fold sind vielfältig. Als ich es zum ersten Mal in Händen hielt, wusste ich auch nicht wirklich, was genau ich damit jetzt anfangen kann. Man bekommt es aber relativ schnell raus: Die eine Möglichkeit ist, es als riesiges Tablet zu verwenden. Ein integrierter Standfuß sorgt dafür, dass man es wie einen Monitor aufstellen kann.

Die externe Tastatur darunter und man hat eine Bedienung, wie bei einem Desktop-PC. Alternativ kann man es halb falten, die Tastatur über die untere Hälfte geben und man hat ein mehr oder weniger gewöhnliches Notebook.

links: © Thomas Prenner

rechts: © Thomas Prenner

Gibt man die Tastatur auf die untere Hälfte des Displays, bekommt man ein gewöhnliches Notebook

Die einzelnen Modi funktionieren besser, als ich es mir erwartet hätte. Das 17-Zoll-Display in seiner vollen Pracht mit der Tastatur davor hat durchaus das Potenzial, einen Desktop-PC zu ersetzen. Lässt man die Tastatur weg, hat man schon fast einen kleinen Fernseher - etwa für das Hotelzimmer. Entscheidet man sich für den Laptop-Modus, geht das Platzieren der Tastatur erstaunlich einfach. Kleine Magnete sorgen dafür, dass sie sich schnell und einfach in der richtigen Position befindet. Etwas praxisuntauglich ist der Tablet-Modus, bei dem man das Gerät ständig in der Hand halten muss, etwa im Zug oder im Flugzeug. Dafür ist es dann doch etwas sperrig und vor allem schwer.

Asus hat das Windows-11-Gerät gemeinsam mit Intel entwickelt. Es ist mit einem i7-Prozessor der 12. Generation ausgestattet und verfügt über einen 75-Wh-Akku. Asus verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 12 Stunden, was ich mir aber nur schwer vorstellen kann, zumindest wenn man das Gerät mit dem voll aufgeklappten Display verwendet. Aber selbst wenn es in der Praxis nur 7 oder 8 Stunden sind, geht das für diese Bauform mehr als in Ordnung. Das Notebook kommt mit 16 GB Arbeitsspeicher und 1 TB Gesamtspeicher.

Fazit

Hat man erst einmal verstanden, was man mit dem Zenbook Fold alles machen kann, ist das Konzept beeindruckend. Es ist zwar schwer und dick, dafür hat man Laptop, eine Art Desktop-PC und sogar ein, wenn auch etwas sperriges, Tablet immer mit dabei. Ob ich die 1,5 Kilogramm dafür, etwa auf Messen wie der IFA, immer im Rucksack herumschleppen wollen würde, ist eher fraglich. 

Dennoch: Seine vielen Einsatzmöglichkeiten und der Kuriositätsfaktor, den ich auch am Galaxy Fold schätze, machen den faltbaren Laptop zu einem spannenden Gerät.

Leider muss man für den Exoten erwartungsgemäß tief in die Tasche greifen. 3.700 Euro soll das Gerät kosten, das gegen Jahresende auf den Markt kommen wird. 

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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