Tesla Model S (Symbolbild)

Tesla Model S (Symbolbild)

© REUTERS / KIM KYUNG-HOON

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Brandgefahr: Tesla lieferte Model S mit undichten Akkus aus

Tesla wird vorgeworfen, Fahrzeuge bewusst mit einem kritischen Defekt ausgeliefert zu haben. Dies berichtet Businessinsider unter Berufung auf interne E-Mails.

Bei den betroffenen Elektroautos handelt es sich um das Model S der ersten Serie, die 2012 produziert wurde. Der Kühlmechanismus des Akkus hatte einen Designfehler. Für die Endmontage dieses Mantels rund um den Akku wurde zu dünnes Aluminium verwendet.

Kurzschluss

Bei der Montage konnten kleine Löcher entstehen. Durch diese konnte die Kühlflüssigkeit in die Batterie-Module des Akkus tropfen. Das kann dazu führen, dass der Akku unbrauchbar wird. Auch ein Kurzschluss ist möglich, der zu einem explosionsartigen Akkubrand (Thermal Runaway) führen kann.

Weil die Löcher im Aluminium sehr klein sind, kommt zu Beginn nur wenig Flüssigkeit durch. Die Kühlflüssigkeit lässt aber über Monate oder Jahre hinweg die Batteriezellen korrodieren, was eben zum Kurzschluss führen kann.

Labors bestätigten das Problem

Laut den internen E-Mails hat Tesla die Kühleinheit im Juli 2012 von einem externen Labor testen lassen. Dort wurde festgestellt, dass das Aluminium für den Verschluss des Mantels zu schwach sei. Tesla hat trotzdem das Model S weiter mit diesem Teil produziert.

Im August 2012 hat Tesla die Kühleinheit erneut extern testen lassen, von einem anderen Unternehmen. Auch dieses hat Schwachstellen gefunden – unter anderem die kleinen Löcher. Bis Ende 2012 hat Tesla undichte Kühleinheiten in der Produktion bemerkt, in einigen Fällen ist auch schon Flüssigkeit in die Batteriezellen gelaufen. Es nicht bekannt, wann Tesla das Design der Kühleinheit geändert hat, um das Problem zu beheben.

Pfusch um Produktionsziel zu erreichen

Laut den internen E-Mails haben Mitarbeiter auch berichtet, dass sie den Aluminiummantel mit Hämmern festklopfen mussten, weil der Verschluss bei der Montage nicht zusammenhielt.

Laut einem ehemaligen Tesla-Mitarbeiter war solch ein Vorgehen keine Seltenheit. Man habe solche Lecks in mehreren Fahrzeugen gefunden. Die Mitarbeiter mussten die schlechten Passungen mit Gewalt zusammenbringen. Die Autos sollten möglichst schnell fertiggestellt werden, damit Tesla seine Produktionsziele erreicht.

Model Y mit gesprungenen Scheiben

Bisher gab es mit nahezu allen Tesla-Autos in der ersten Serie Probleme. Bei manchen Model 3 konnte bei zu kalten Temperaturen die Fahrertür nicht mehr geöffnet werden. Beim Model Y sind es schlecht montierte Rücksitze, Kratzer und gesprungene Scheiben.

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