Was tun mit alten E-Auto-Batterien?
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Mit dem Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektromobilität wird einiges infrage gestellt, so manches muss neu gedacht und geändert werden. Ein zentraler Aspekt dabei ist der Umgang mit endlichen Ressourcen. Was nützen etwa Elektroautos, wenn der Strom nicht nachhaltig produziert wird und die Akkus der Fahrzeuge auf ausbeuterische Art und Weise zustande kommen?
Transparenz und Rechenschaft
"Die Autobranche trägt hier eine große Verantwortung", sagt Sander Jahilo, Circular Lead beim Elektroautohersteller Polestar, gegenüber der futurezone. Zunächst müsse hier eine gewisse Nachvollziehbarkeit der Rohstoffe geschaffen werden, um die Autohersteller überhaupt in die Pflicht nehmen zu können.
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Dafür seien Umweltvorschriften und entsprechende Standards notwendig, die Batterieproduktion, Ressourcengewinnung, Emissionen, Abfallentsorgung, Energieverbrauch und soziale Aspekte umfassen. "Das Ziel muss sein, Zwangsarbeit, Konfliktmineralien und weitere Problematiken zu minimieren", erklärt Jahilo.
Dies soll unter anderem durch Rückverfolgung der Rohstoffe und transparente Lieferketten ermöglicht werden, sagt der Polestar-Manager: "Nur so kann man sicherstellen, dass die Materialquellen ethisch vertretbar und die Produktionsprozesse ökologisch und sozial verantwortlich sind."
Machbares Recycling
Ein weiterer zentraler Punkt bei der Nachhaltigkeit von Elektroautos ist das Recycling, die einfache Wartung und Reparatur von Batteriekomponenten. "Hierzu tragen vor allem 2 Faktoren bei: das Design des Akkupacks und der Zugang zum Akkupack", erklärt Jahilo.
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Die Batterien des Polestar 2 seien etwa modular aufgebaut, sodass eine gezielte Reparatur möglich ist und kleinere Einheiten bei Bedarf ohne großen Aufwand ausgetauscht werden können. Die E-Autos von Polestar seien zudem so konstruiert, dass die Batterie für Techniker*innen einfach zu erreichen ist.
Zweites Leben für Akkus
Bevor Batterien von Elektroautos in ihre Einzelteile zerlegt und die darin genutzten Rohstoffe wiedergewonnen werden, können die Akkus aber noch einem "2. Leben" zugeführt werden. Auch wenn die Batterien den Leistungsanforderungen von E-Autos nicht mehr entsprechen, können sie beispielsweise als Energiespeicher, Stromnetzunterstützung oder Notstromversorgung dienen.
"Sobald Polestar-Batterien unsere Batteriezentren erreichen, wird ihr Status diagnostiziert und ihr Schicksal entsprechend bestimmt – ob sie in Teile getrennt, recycelt oder in einer Second-Life-Anwendung wiederverwendet werden", so der zuständige Polestar-Manager.
"Da aber bisher erst wenige Polestar-Batterien das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, ist eine groß angelegte Einführung von Second-Life-Anwendungen noch nicht erfolgt." Gemeinsam mit Volvo betreibt Polestar derzeit 3 solche Batteriezentren - in Schweden, den USA und China, wo auch an Batterien geforscht wird.
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Rohstoffe und ihre vielen Konflikte
"Das Problem der Konfliktmineralien ist in Wirklichkeit eine Frage des Designs des aktiven Kathodenmaterials. Es gibt wachsende Bedenken hinsichtlich des hohen Nickelgehalts in modernen Autobatterien sowie des Cobaltgehalts", erklärt David Rehnlund, Battery Cell Specialist bei Polestar gegenüber der futurezone.
Für Polestar sei daher vor allem die Materialforschung interessant, die neue Kathodenmaterialien untersucht, die teilweise oder vollständig frei von Nickel und Cobalt sind.
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Ladeerlebnis und Akku-Zukunft
"Eine weitere Möglichkeit, Ressourcen zu sparen, besteht darin, kleinere Akkus mit schnelleren Lademöglichkeiten zu entwickeln", sagt Rehnlund. Durch ein reibungsloses und angenehmes Ladeerlebnis könnte dann die sogenannte Reichweitenangst reduziert werden, so der Polestar-Manager.
Welchen Batterietechnologien die Zukunft gehört, darauf will sich der Batterie-Experte nicht festlegen. "Der Batteriesektor hat in den letzten 10 Jahren eine rasante Entwicklung erfahren. Wir sehen in der Zukunft mehrere Fortschritte in Bezug auf die Zellchemie, neue Zellkonzepte, die Zellherstellung, die Integration von Elektrofahrzeugen und die Sicherheit", sagt Rehnlund.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Polestar.
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