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Polestar 3: Das erste elektrische Android-SUV ist da

Für die Weltpremiere des Elektro-SUV lädt Polestar - sinnbildlich für den Markennamen - in den hohen Norden, quasi unter den Polarstern, ein. Wobei sich darüber streiten lässt, ob Kopenhagen überhaupt schon zum hohen Norden zählt. Unbestritten hoch waren dafür die Erwartungen an den neuen Polestar 3.

Nach der Elektro-Limousine Polestar 2 - hier im futurezone-Test - schickt das Joint-Venture von Volvo Cars und der Geely Holding nun erstmals ein elektrisches SUV ins Rennen.

Minimalismus aus Skandinavien

Der Look des Elektro-SUVs kann als Weiterentwicklung des Polestar-2-Designs in Kombination mit Volvo-Elementen beschrieben werden. Die Front ist weiterhin von den geteilten Scheinwerfern geprägt, die an den Hammer von Thor erinnern sollen. Die Heckpartie orientiert sich ein wenig an den aktuelle Volvo-SUVs.

"Skandinavischer Minimalismus", so beschreibt Polestar-CEO Thomas Ingenlath das Design des Polestar 3. Einen kraftvollen, leistungsstarken aber auch verantwortungsbewussten Eindruck soll der neue Elektro-SUV hinterlassen.

Technische Daten

Polestar 3 - Long Range Dual Motor

  • Reichweite: bis zu 610 km
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 20,1 - 21,1 kWh/100 km
  • Ladeleistung maximal: 250 kW (DC), 11 kW (AC)
  • Batteriekapazität: 111 kWh (nominal), 107 kWh (nutzbar)
  • Leistung: 360 kW (489 PS)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 5,0 Sekunden
  • Drehmoment: 840 Nm
  • Antriebsart: Allrad, Dual-Motor
  • Leergewicht: 2.584 bis 2.670 Kilogramm
  • Preis: 89.990 Euro

Polestar 3 in Bildern

Den neuen Luxus zum Ausdruck bringen

Dieses Verantwortungsbewusstsein lasse sich einerseits an der Verwendung nachhaltiger Materialien und andererseits an smarten Sicherheitsfunktionen festmachen. In diesem Zusammenhang sprach Polestar-Designchef Maximilian Missoni erst kürzlich gegenüber der futurezone von "einem neuen Luxus".

Diesen Luxus wolle das Unternehmen auch entsprechend zelebrieren und in Szene setzen. Dementsprechend sind beim Polestar 3 umweltfreundliche Komponenten sowie einige Radarsensoren und Kameras beschriftet.

Ähnlich wie bei luxuriösen Designerprodukten, auf denen der Markennamen meist in großen Lettern zu lesen ist, wolle man die Aspekte Nachhaltigkeit und smarte Funktionalitäten vor sich hertragen und zu einem Markenzeichen machen.

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Polestar 3

Bullig aber aerodynamisch

Damit sich der breite Auftritt des bulligen Polestar 3 in Sachen Aerodynamik und den damit zusammenhängenden Verbrauch nicht allzu negativ auswirkt, wurde in die Motorhaube und den Heckspoiler ein Aero-Wing integriert. Aero-Blades am Heck sollen zusätzlich für eine effektive Luftströmung sorgen.

Damit kommt die Long-Range-Dual-Motor-Version des Polestar 3 auf einen durchschnittlichen WLTP-Verbrauch von 20,1 - 21,1 kWh/100 km. Beim Performance-Modell ist der Verbrauch mit 21,9 - 23,1 kWh/100 km sogar noch etwas höher. Die Verbrauchswerte sind im Vergleich mit der Konkurrenz trotz aerodynamischer Optimierung relativ hoch.

Technische Daten

Polestar 3 - Long Range Dual Motor Performance

  • Reichweite: bis zu 560 km
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 21,9 - 23,1 kWh/100 km
  • Ladeleistung maximal: 250 kW (DC), 11 kW (AC)
  • Batteriekapazität: 111 kWh (nominal), 107 kWh (nutzbar)
  • Leistung: 380 kW (517 PS)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 4,7 Sekunden
  • Drehmoment: 910 Nm
  • Antriebsart: Allrad, Dual-Motor
  • Leergewicht: 2.584 bis 2.670 Kilogramm
  • Preis: 96.500 Euro
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Polestar 3

Hohe Reichweite mit riesigem Akku

Dennoch kann der Elektro-SUV mit einer Reichweite von bis 610 Kilometer (WLTP) aufwarten - die Performance-Variante mit bis zu 560 Kilometer. Möglich macht dies einerseits eine effektive Motorisierung und andererseits ein riesiger Akku mit einer nutzbaren Kapazität von 107 kWh. Hergestellt wird der Lithium-Ionen-Akku übrigens von CATL. 

Für einen effizienten Umgang mit dem Energiehaushalt soll die Entkoppelungsfunktion des Dual-Motors sorgen. Um Energie zu sparen kann nämlich in bestimmten Situationen der hintere Elektromotor entkoppelt werden. In der Folge wird das Fahrzeug temporär nur mit dem vorderen Motor angetrieben.

Als technische Basis dient eine neue, von Volvo Cars entwickelte vollelektrische Technologieplattform. Der Polestar 3 ist das erste Fahrzeug, das diese Plattform nutzt.

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Polestar 3

Luftfederung für personalisiertes Fahrgefühl

Die serienmäßige, adaptive Zweikammer-Luftfederung soll ein besonders komfortables aber auch dynamisches Fahrgefühl ermöglichen. Die Federungseigenschaften können je nach persönlichen Vorlieben aber auch automatisch angepasst werden. One-Pedal-Driving ist übrigens auch möglich.

Ebenso serienmäßig ist die Wärmepumpe, die die Umgebungswärme für die Klima- und Batteriekonditionierung nutzt. Der Polestar 3 ist außerdem für das Zukunftsthema bidirektionales Laden gerüstet. Das bedeutet, dass der Akku des Fahrzeugs auch Energie in das Stromnetz beziehungsweise in den eigenen Haushalt einspeisen kann (Vehicle-to-Grid; V2G).

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Ladeleistung und Motorisierung

Das Fahrzeug basiert auf einer Systemspannung von 400 Volt. Die maximale Ladeleistung mit Gleichstrom (DC) beträgt 250 kW. Die Ladedauer von 10 auf 80 Prozent wird mit 30 Minuten angegeben. An einer Wallbox mit Wechselstrom beträgt die maximale Ladeleistung 11 kW.

Der 360 kW (489 PS) starke Dual-Elektromotor befördert das zweieinhalb Tonnen schwere Vehikel mit einem Drehmoment von 840 Nm in 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die stärkere Performance-Variante schafft denselben Sprint mit 380 kW (527 PS) und 910 Nm in 4,7 Sekunden.

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Polestar 3

NVIDIA-Bordcomputer für Fahrassistenzfunktionen

Eine gehobene Leistungsstärke betrifft nicht nur die Motorisierung. Auch der zentrale Bordcomputer soll eine hohe Rechenleistung aufweisen. Der Polestar 3 ist nämlich das erste Fahrzeug des Herstellers, das mit einem NVIDIA DRIVE Core-Computer ausgestattet ist.

Bei dem Rechner laufen die Daten der 5 Radarmodule, 5 externen Kameras und 12 externen Ultraschallsensoren zusammen. Die NVIDIA-Automobilplattform ist für die Echtzeit-Verarbeitung sämtlicher Fahrdaten sowie für einen reibungslosen Ablauf der Fahrassistenz- und Sicherheitsfunktionen verantwortlich.

Das "Pilot-Paket" beinhaltet zusätzliche LiDAR-Sensoren, die vor allem die Fernsicht sowie das 3D-Scannen der Umgebung verbessern sollen. In diesem Fall kommt eine zweite NVIDIA-Recheneinheit zum Einsatz. Damit sei der Polestar 3 für das autonome Fahren gewappnet, heißt es von dem Autobauer.

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Polestar 3

Schlichtes Interieur

Der "skandinavische Minimalismus" setzt sich auch im Innenraum fort. Bei der Wahl der Materialien wurde auf Nachhaltigkeits- und Tierschutzaspekte geachtet. Das Cockpit ist schlicht gehalten und auf 2 Displays reduziert. Bis auf einen Drehregler in der Mittelkonsole, Tasten am Lenkrad und den 2 Hebelschaltern für Licht und Scheibenwischer gibt es keine physischen Tasten.

Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 9 Zoll großer länglicher Screen im Querformat, der als Instrumententafel dient. Die Mittelkonsole ist geprägt von einem hochauflösenden 14,5 Zoll großen Touchscreen im Hochformat, der an ein klassisches Tablet erinnert.

Das Panoramadach gehört ebenso zur Serienausstattung wie 4 USB-C-Anschlüsse (2 vorne, 2 hinten) und eine Ablagefläche für Smartphones, auf der die Geräte induktiv geladen werden können. Außerdem ist eine eSIM integriert, die für eine permanente Internetverbindung sorgt - zumindest für die ersten 3 Jahre ist die Nutzung der eSIM kostenlos.

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Polestar 3

Infotainmentsystem wie ein Smartphone

Das Infotainmentsystem des Polestar 3 erinnert mit seinem technischen Aufbau mehr an ein modernes Smartphone als an einen herkömmlichen Pkw. Es basiert nämlich auf der "Snapdragon Cockpit Platform" und wird - wie die meisten leistungsstarken Android-Phones - von Snapdragon-Chips aus dem Hause Qualcomm angetrieben. 

Android kommt auch als Betriebssystem für das Infotainmentsystem zum Einsatz - nämlich Android Automotive OS von Google. Somit sind die populären Google-Dienste direkt im Fahrzeug integriert: Die Navigation erfolgt über Google Maps, Sprachbefehle werden vom Google Assistant entgegengenommen und über den Google Play Store können weitere Apps installiert werden.

Um all diese Features in vollem Umfang nutzen zu können, muss man sich im Fahrzeug mit seinem Google-Account anmelden. Wer das nicht will oder lieber auf die gewohnte Umgebung seines iPhones setzen möchte, kann im Polestar 3 auch Apples CarPlay als User-Interface nutzen. Updates werden übrigens Over-the-Air eingespielt und zwar für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs, heißt es von Polestar.

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Polestar 3

Notbremsung bei Sekundenschlaf

Neu im Cockpit sind Fahrerüberwachungsfunktionen bei denen die Augen der fahrenden Person kontinuierlich mithilfe von Kameras überwacht werden. Dafür wird die Augen-Tracking-Technologie von Smart Eye verwendet.

Wird erkannt, dass die Fahrerin oder der Fahrer schläfrig oder zu sehr abgelenkt wirkt, kann das Sicherheits-Feature mit Tönen oder Warnmeldungen darauf hinweisen. Im Extremfall kann sogar eine Notbremsung eingeleitet werden.

Verfügbarkeit und Produktion

Der Polestar 3 ist das erste Elektroauto des Herstellers, das auf 2 Kontinenten produziert wird. Die Fertigung startet Mitte 2023 im Volvo-Werk in Chengdu in China. Ab Mitte 2024 soll die Produktion im Volvo-Werk in Ridgeville im US-Bundesstaat South Carolina starten.

Die Auslieferung der ersten Modelle für die Launch-Märkte wird für das 4. Quartal 2023 erwartet. Die ersten in den USA produzierten Modelle sollen Mitte 2024 auf den Markt kommen. Vorbestellungen sind ab sofort möglich.

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Polestar 3

Hoher Preis, großzügige Serienausstattung

Im ersten Modelljahr gehören das Plus-Paket sowie das Pilot-Paket zur Standardausstattung. Danach ist dafür ein Aufpreis notwendig. Wie hoch dieser sein wird, hat Polestar noch nicht verraten.

Die Liste der Standardausstattung ist lang, die Modellpalette reduziert und die optionale Ausstattung nur in geringem Ausmaß vorhanden. Polestar will damit die Konfiguration für Kund*innen möglichst simple und die Produktionslogistik so effizient wie mögliche halten.

Ähnlich hoch wie die Erwartung an den Polestar 3 ist auch der Preis des E-SUV. Ab 89.990 Euro ist das Elektroauto in Österreich zu haben. Für die Performance-Version kommen noch einmal 6.600 Euro dazu, womit sich der Verkaufspreis auf 96.500 Euro beläuft.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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